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Im Jahr des 20-jährigen Jubiläums verzeichnet der Complementa Risiko Check-up ein Teilnehmerplus von rund 16%. Mit 283 Pensionskassen deckt die aktuelle Studie, gemessen an den Vorsorgekapitalien, 64% des Gesamtmarktes ab. In Erinnerung an den ersten Risiko Check-up vor 20 Jahren widmet sich die aktuelle Studie dem Sonderthema Immobilien. Viele Experten und auch die Nationalbank sehen hier Gefahren einer Blasenbildung (Vergrösserte Grafik durch Click).

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Die Mehrheit der befragten Pensionskassen sieht kurzfristig weiter ansteigende Immobilien-Preise. Mittelfristig glaubt die Mehrheit, dass die Luft nach oben zwar beschränkt ist, die wenigsten erwarten jedoch sinkende Preise innerhalb der nächsten 5 Jahre. Das grösste Risiko für den Immobilienmarkt sehen Pensionskassen in steigenden Zinsen. Knapp 70% aller Befragten taxieren steigende Zinsen als grosses Risiko. Den Einfluss weiterer Faktoren auf das Preisniveau – wie beispielsweise Zuwanderung, Leerstände und etwaige Regulierungen – schätzen Pensionskassenverantwortliche hingegen für weit geringer ein.

Das Preisniveau von Schweizer Immobilen ist seit geraumer Zeit hoch. Dennoch wird nicht erwogen, inländische Immobilien durch ausländische zu ersetzen, gerade 10% entfallen auf diese Kategorie. Dies erstaune, schreibt Complementa, da vor allem grosse Kassen beklagen, nicht genügend Objekte im heimischen Markt zu finden. Als grösstes Hemmnis nennen die Befragten die mangelnde Transparenz, die hohen Kosten der Vermögensverwaltung sowie das Fremdwährungsrisiko.

Anders als bei den Immobilien haben Pensionskassen in den letzten Jahren den Anteil ausländischer Aktien und Obligationen erhöht. Der Anteil Auslandanlagen hat sich seit 1995 von unter 20% auf über 43% mehr als verdoppelt. Das tiefe Zinsniveau in der Schweiz veranlasst Pensionskassen, weiter Anlagechancen im Ausland zu suchen. So schichten bei den Obligationen Pensionskassen von Staatsanleihen um auf höher verzinsliche Papiere. Viele Kassenverantwortliche wagen sich dabei in ihnen unbekannte (ausländische) Märkte wie High Yield, Schwellenländeranleihen und Loan-Umsetzungen vor.

Die anhaltend gute Kursentwicklung von Aktien hat deren Anteile weiter ansteigen lassen. Aktien sind mit einem Anteil von 30% historisch betrachtet nun wieder leicht übergewichtet. Auf der anderen Seite sinkt die Obligationenquote weiter. Diese liegt erstmals unter 40%. Verglichen mit der strategischen Quote sind Obligationen aktuell mit rund 4% untergewichtet. Dennoch ist auch zu beobachten, dass Pensionskassen Gewinne an den Aktienmärkten mitnehmen. Vier von fünf gewonnen Franken wurden 2013 realisiert.

  Complementa Studie