Wenn die Kassen Aktien von börsengehandelten Schweizer Unternehmen besitzen, müssen sie ab 2015 im Sinne ihrer Versicherten abstimmen. «Viele Stiftungsräte wollen diesen Zusatzbelastung nicht auf sich nehmen», sagt Beat Zürcher, Geschäftsleiter des Stiftungsräte-Fachverbands SRPK. «Die Mitglieder der Stiftungsräte sind mehrheitlich Laien». Sie seien durch das Amt ohnehin stark belastet. Zürcher geht davon aus, dass deshalb besonders kleine und mittlere Pensionskassen nun ihre Aktien verkaufen, schreibt der Tages-Anzeiger.
Mehr als die Hälfte der über 2000 Schweizer Pensionskassen hätten bereits eine passive Anlagestrategie und investieren das Vorsorgekapital beispielsweise in Anlagefonds, sagt Zürcher. Der Trend zu indirekten Anlagen zeigt sich auch in der aktuellsten Pensionskassenstatistik des Bundes: Demnach investierten die Vorsorgeeinrichtungen 2012 fast die Hälfte ihrer Aktiven in Kollektivanlagen (46,5 Prozent) – in der Statistik zum Jahr 2000 hatte der Anteil erst 15,3 Prozent betragen.
Dennoch gibt es laut Beat Zürcher aber noch viele kleine Kassen, die beispielsweise 5 bis 20 Aktientitel besässen, um ihr Portefeuille zu diversifizieren – und deren Stiftungsräte überlegten es sich nun, ob sich der Aufwand noch rechnet.