Die Deckungssituation der Pensionspläne von Schweizer Unternehmen hat sich im ersten Quartal 2013 deutlich verbessert, wie eine aktuelle Studie von Towers Watson zeigt. Die für die Pensionszahlungen reservierten Vermögen wuchsen um 5 Prozent – sie profitierten von steigenden Aktienmärkten. In der Folge stieg der Deckungsgrad um fast sechs Prozentpunkte an, wie der Pensionskassen-Index zeigt, der von 89,7 Punkten zum Jahresende 2012 auf 95,8 Punkte zum 31. März 2013 gestiegen ist.
Dies geht aus dem Pensionskassen-Index „Swiss Pension Finance Watch“ hervor, der vierteljährlich von Towers Watson auf Basis internationaler Rechnungslegungsstandards (IAS) veröffentlicht wird.
„Die verbesserte Deckungssituation stärkt nicht nur die Pensionspläne. Sie wird auch die Bilanzen der Unternehmen positiv beeinflussen“, kommentiert Peter Zanella, Leiter des Bereichs Retirement Solutions bei Towers Watson in Zürich.
Aktuell treiben steigende Aktienmärkte die Pensionsvermögen nach oben. So erwirtschaftete ein typischer Schweizer Pensionsplan in den vergangenen zwölf Monaten Erträge in Höhe von 10,6 Prozent. Für die sehr guten Erträge im ersten Quartal 2013 sorgten insbesondere die in den Pensionsvermögen enthaltenen Schweizer Aktien. Sie brachten Erträge in Höhe von 15 Prozent ein. Der Gesamtertrag auf alle in den Pensionsvermögen enthaltenen Anlagen betrug im Durchschnitt 5 Prozent.
Angesichts der verbleibenden Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung werden die Erträge auf die Pensionsvermögen wahrscheinlich aber volatil bleiben, warnt Zanella. „Unternehmen sollten daher – trotz der aktuell günstigen Situation – ihre Pensionspläne weiterhin sorgsam überwachen, um bei Bedarf schnell gegensteuern zu können.“
Neben den guten Anlageerträgen profitierten Pensionsplänen im ersten Quartal zusätzlich von einer leichten Erholung des Rechnungszinses. Der Rechnungszins beeinflusst den Wert, mit dem die künftigen Pensionszahlungen heute in den Bilanzen anzusetzen sind, massgeblich. Der Benchmarkzins, der für den Towers Watson Pensionskassenindex herangezogen wird, stieg im ersten Quartal von 1,62 Prozent (31.12.2012) auf 1,74 Prozent. In der Folge sank der Verpflichtungsumfang leicht.
Zusammen sorgten das Wachstum der Pensionsvermögen und der leichte Rückgang des Verpflichtungsumfangs dafür, dass sich der Deckungsgrad, das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, deutlich verbesserte.
John Carter, Senior Consultant bei Towers Watson, weist jedoch darauf hin, dass sich der Rechnungszins, der sich an der Rendite von Anleihen guter Bonität (AA-Anleihen) orientiert, trotz der Erholung weiterhin auf einem historischen Tiefstand befindet. „Daher sind die Pensionsverpflichtungen weiterhin mit sehr hohen Werten in den Bilanzen anzusetzen“, erklärt der Pensionskassenspezialist. „Darüber hinaus sorgen Änderungen in den Rechnungslegungsvorschriften (IAS 19), die dieses Jahr erstmalig zum Tragen kommen, für einen Sondereffekt, der die Pensionskosten noch einmal steigern wird.“