SNAGHTMLc53d87Swisscanto hat die Studie «Schweizer Pensionskassen 2013» in der 13. Auflage publiziert. Der Studienband enthält eine Fülle detaillierter Angaben über Leistungen, Struktur und Vermögensanlagen der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen. Die Daten werden ergänzt durch eine Reihe von Beiträgen einflussreicher Vertreter der zweiten Säule. Die Themenspanne reicht dabei vom Projekt «Altersvorsorge 2020» des Bundes bis zur variablen Rente.

Die Daten lassen erkennen, dass sich aufgrund der positiven Entwicklung nahezu sämtlicher Anlageklassen bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen die Finanzierungssituation 2012 verbessert hat. Aufgrund der Erhebung zeigen die hochgerechneten Schätzungen, dass per Ende August 2013 die privatrechtlichen Pensionskassen einen geschätzten vermögensgewichteten Deckungsgrad von 109,3 Prozent erreichten. Die öffentlich-rechtlichen Kassen ohne Staatsgarantie liegen hingegen bei 101,4 Prozent und die öffentlich-rechtlichen mit Staatsgarantie bei 75,2 Prozent (praktisch unverändert zu den Angaben per Ende Juni 2013).

Die Autoren des Studienbands beleuchten sowohl aktuelle Themen wie das Projekt «Altersvorsorge 2020», den Umsetzungsentwurf der Minder-Initiative und die Vor- und Nachteile einer variablen Rente. Auch eher grundsätzliche Themen wie neue Prozesse in der taktischen Asset Allocation und ein Plädoyer für Kennzahlen und Vorgaben, die der heterogenen Vorsorgelandschaft Rechnung tragen, werden kritisch beleuchtet.

Colette Nova, Vizedirektorin des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV), gibt in einem Interview Auskunft über das Vorhaben des Bundesrates zur «Altersvorsorge 2020». Das Projekt könne nur Erfolg haben, wenn sich die Sozialpartner in grundlegenden Fragen einig und kompromissbereit seien. Die ersten Signale insbesondere von Arbeitnehmerseite sind nicht ermutigend. Sowohl beim Rentenalter für Frauen wie auch bei der «Knacknuss» Umwandlungssatz ist wenig Bereitschaft für Kompromisse zu erkennen.

Auch Gérard Fischer, CEO der Swisscanto Gruppe, befasst sich mit dem Projekt «Alters-vorsorge 2020» und entwickelt dazu einen «Beipackzettel» mit Risiken und Nebenwirkungen. Er stellt die vorgeschlagenen Massnahmen den postulierten Zielen gegenüber und kommt zum Schluss, dass über die indirekten Folgen all dieser Massnahmen kaum Annahmen und Gewissheiten bestehen. Sicher sei nur, dass die zusätzlichen Finanzierungsquellen (Sicher-heitsfonds für die zweite Säule, Mehrwertsteuer für die erste Säule) zu weiteren Umvertei-lungen führen würden. Damit werde im Vorsorgesystem der Schweiz keine Transparenz geschaffen und die bestehende Komplexität nicht reduziert. Er empfiehlt, die vorgeschlagene Medizin nur mit grösster Vorsicht zu verwenden.

Die Studie kann als Print bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.

  Swisscanto PK-Studie