beBei der Bernischen Lehrerversicherungskasse (BLVK) sank 2011 der Deckungsgrad laut Vizedirektor Christian Kaufmann leicht von 78,8 auf 78,2 Prozent. Anders gesagt ist in der BLVK-Kasse ein Loch von 1,430 Milliarden Franken. Dabei kam die BLVK noch mit einem blauen Auge davon, erwirtschaftete sie doch 2011 eine Rendite von 1,83 Prozent. «Wir sind so gut, weil wir einerseits das Währungsrisiko versichert haben, andererseits unserer Anlagestrategie treu geblieben sind», erklärt Kaufmann.

Bei der Bernischen Pensionskasse (BPK) sank der Deckungsgrad deutlich um 3,8 auf 84,3 Prozent. «Die definitive Rechnung ist noch nicht erstellt», betont Finanzchef Hans-Peter Wiedmer auf Anfrage. Die Rendite auf dem Gesamtdepot betrage 0,93 Prozent. Nur schon um den Deckungsgrad halten zu können, wäre eine Performance von 4,1 Prozent nötig. In Franken belaufe sich die Deckungslücke auf 1,6 Milliarden Franken.

Insgesamt fehlen den zwei staatlichen Pensionskassen BLVK und BPK somit gut drei Milliarden Franken. Diese Summe müsste der Kanton einschiessen, wenn er im Rahmen des laufenden Projektes Futura die zwei Vorsorgekassen vollkapitalisiert in die Zukunft entlassen würde.

Der Regierungsrat ist also unter Zugzwang, das seit 2005 laufende Projekt Futura endlich zu konkretisieren. Das heisst, Massnahmen vorzuschlagen, wie die Deckungslücken geschlossen werden sollen und wie beispielsweise die Rentenansprüche der älteren Versicherten nicht geschmälert werden. Nach dem Ausscheiden von Finanzdirektor Urs Gasche (BDP) übernahm Bernhard Pulver (Grüne) Mitte 2010 die Gesamtprojektleitung.

AZ