cash Die europäische Schuldenkrise trifft auch Schweizer Pensionskassen. Insbesondere Griechenland zwingt die Geldverwalter zum Handeln, nachdem Staatsanleihen hellenischen Republik von den Rating-Agenturen Moody’s und Standard&Poor’s vorletzte Woche auf «Ramsch»-Niveau zurückgestuft worden sind.

«Wir werden die Griechenland-Bonds im Rahmen unseres indexierten Mandates per Ende Juni verkaufen», sagt Markus Hübscher, Geschäftsführer der Pensionskasse der SBB. Mit dem «Ramsch»-Status haben Griechen-Bonds den «Investment grade» eingebüsst, weshalb sie aus den Bond-Indizes von Citigroup und Barclays gestrichen wurden, schreibt Cash.

Viele Pensionskassen nutzen die Citigroup- oder Barclays-Bond-Indizes als Messlatte zur passiven Verwaltung der Fremdwährungs-Obligationen. Das zwingt auch andere Pensionskassen ihre Bestände zu liquidieren. «Die meisten Pensionskassen verwenden globale Indizes als Messlatte», sagt Hanspeter Konrad, Direktor beim Pensionskassenverband ASIP.

Der Verkaufszwang kommt zu einem Zeitpunkt, wo griechische Anleihen deutlich unter pari gehandelt werden. Eine siebenjährige Anleihe mit einem Coupon von 4,3 Prozent wird derzeit etwa zu 68 Prozent vom Nominalwert gehandelt. SBB-PK-Geschäftsführer Hübscher schätzt, dass wegen der Krise die Pensionskassen rund 300 Millionen Franken eingebüsst haben.

Insgesamt betragen die Ausstände von Schweizer Pensionskassen gegenüber Griechenland schätzungsweise 1,2 Milliarden Franken. Die gesamten Ausstände gegenüber den Problemstaaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien (PIIGS-Staaten) schätzt ASIP auf 8,4 Milliarden Franken oder rund 1,4 Prozent der gesamten PK-Vermögen von 600 Milliarden Franken. «Wenn die Finanzmärkte weiter stottern, kommen wir wieder in eine Sanierungsdiskussion», sagt Publica-Direktor Werner Hertzog. «Wir sind froh, wenn wir den Deckungsgrad im laufenden Jahr halten können.»

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