Aus dem Bereich Politik wird gefragt, ob eine Rentenreform notwendig ist und welchen Stakeholdern die Befragten vertrauen. Zudem wird die Bereitschaft, sich im Ruhestand finanziell einzuschränken abgefragt.
Allerdings gibt nur knapp ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer (32%) an, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard allein mit der AHV und Pensionskasse (werden) halten können. Auch hier zeigen sich wieder deutliche Unterschiede zwischen den Kaufkraftklassen: der Anteil derjenigen, die angeben, den Lebensstandard halten zu können, ist bei den Gutsituierten (38%) fast doppelt so hoch wie bei den Tiefverdienenden (21%).
Sollten im Ruhestand finanzielle Engpässe auftreten, sind Schweizerinnen und Schweizer am ehesten bereit, bei Luxusgütern, wohltätigen Zwecken (Spenden) sowie Weiterbildungen zu sparen. Kaum Einsparpotenzial sehen sie hingegen bei den Wohn- und Gesundheitskosten.
Noch nicht Pensionierte wünschen sich durchschnittlich mit 63 Jahren pensioniert zu werden. Dieser Wert hat sich damit in den letzten drei Jahren nicht mehr verändert.
Knapp die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer (44%) wünscht sich eine monatliche Rente. Damit ist dies immer noch die beliebteste Auszahlvariante. Nur rund jeder Sechste (16%) beabsichtigt, das gesamte Geld zu beziehen.
Bei einem Bezug des gesamten Pensionskassenkapitals beabsichtigen die meisten Schweizerinnen und Schweizer, dieses Geld zu nutzen, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken (41%), es anzulegen (36%) und/oder es in Wohneigentum zu investieren (35%).
Eine Angleichung der Besteuerung zwischen Kapital- und Rentenbezug würde hingegen die Mehrheit (57%) nicht befürworten. Frauen, bereits pensionierte sowie politisch links orientierte Personen würden eine solche Angleichung stärker befürworten als Männer, noch nicht pensionierte und politisch rechts orientierte Personen.
Gegner der Angleichung verweisen vor allem auf die bereits hohe Steuerlast in der Schweiz, während Befürworter die Gleichbehandlung der beiden Bezugsarten betonen.
Schweizerinnen und Schweizer gehen grösstenteils davon aus, dass ihre Pensionskasse am meisten Geld in Immobilien investiert und wünscht sich dies auch so. Am wenigsten Geld sollte hingegen in alternative Anlagen wie z.B. Rohstoffe investiert werden. Diese Anlageklasse halten die meisten für zu volatil/spekulativ bzw. zu unsicher.
Den Befragten ist es deshalb auch am wichtigsten, dass die Pensionskasse ihre Anlageentscheide vor allem danach trifft, wie sicher eine Anlage ist. Ebenfalls wäre es für eine Mehrheit eher bis sehr wichtig, dass die Anlagen nur in Firmen getätigt werden, in denen Menschen fair entlohnt werden, dass die Rendite möglichst hoch sein soll, dass die Anlagen nur in umweltfreundliche Firmen getätigt werden und dass die Anlagen hauptsächlich in der Schweiz sind.
Dem Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer (84%) ist es dann auch eher bis sehr wichtig, dass die Pensionskasse mit dem Pensionskassen-Ausweis darüber informiert, wie das Geld angelegt wird.
Für die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer ist es wichtiger, dass die Pensionskasse die Spargelder sozial verantwortlich investiert (58%) als dass sie eine höhere Rendite erzielt (36%). Insbesondere Frauen (64%), älteren Personen (65+ Jahre: 64%), Personen in der tiefsten Kaufkraftklasse (73%) und politisch links orientierten Personen (83%) ist dies wichtig.
Dasselbe Bild zeigt sich bei der Frage nach Investitionen in Immobilien. Auch hier ist es den Befragten wichtiger, dass die Pensionskasse gesellschaftliche Ziele verfolgt (70%) als dass sie eine höhere Rendite erzielt (25%). Und auch hier sind es vor allem Frauen (78%), Personen der tiefsten Kaufkraftklasse (83%) sowie politisch links orientierte Personen (90%), denen dies wichtig ist.
Allerdings gibt nur knapp ein Viertel (23%) an, sich bei der Pensionskasse zu beschweren, sollten sie erfahren, dass die Pensionskasse Gelder auf eine Art und Weise investiert, die sich ethisch nicht vertreten können. Eine relative Mehrheit geht davon aus, dass sie sowieso keinen Einfluss auf die Investitionsstrategie der Pensionskasse hätte bzw. diese sowieso machen würde, was sie wolle (30%).
Auch 2025 machen sich die meisten Schweizer vor allem Sorgen, dass jeder nur noch an sich selbst denkt und nicht an die Gesellschaft (63% grosse oder sehr grosse Sorgen). An zweiter Stelle folgt dann die Sorge, dass man selbst viel mehr Geld in die Vorsorge (1. und 2. Säule) einzahlt, als dass man selber je erhalten werde (45%). Konträr dazu folgt an dritter Stelle die Sorge, dass heute zu wenig gespart wird und deshalb für einem selbst keine Vorsorgegelder (1. und 2. Säule) mehr vorhanden sein werden (40%).
Axa Ruhestandsmonitor