Für die Schweiz kommen die Wirtschaftsverbände in einer Simulation zum Schluss, dass in den nächsten zehn Jahren die Zahl der Vollzeitstellen um 163’000 zunehmen muss, wenn das BIP pro Kopf wie in der Vergangenheit weiterwachsen soll.
Gleichzeitig erwarten sie aber, dass das inländische Arbeitsangebot wegen des demografischen Wandels um 297’000 Vollzeitstellen sinken wird. Es würden also bis in zehn Jahren rund 460’000 Vollzeitstellen fehlen.
Um diese zu füllen, könnten Anreize geschaffen werden, damit Ehepartner mit Kindern mehr arbeiten. Das könnte laut dieser Simulation 48’000 zusätzliche Stellen besetzen. Beschäftigte länger im Arbeitsleben zu halten, könnte weitere 37’000 Vakanzen füllen.
Bliebe ein stärkeres Wachstum der Produktivität durch Automation und künstliche Intelligenz; sprich ein Ersatz von Arbeit durch Kapital. Die Wirtschaftsverbände beziffern dessen Potenzial vorsichtig auf gut 63’000 Stellen in den nächsten zehn Jahren.
Damit würden aber immer noch 312’000 Stellen fehlen, die durch Zuwanderer besetzt werden müssten, um keine Wohlstandseinbussen zu erleiden.
Ein Rückgang der Bevölkerung kann aus ökologischen und anderen Gründen wünschenswert sein. Doch wenn er zu rasch erfolgt, wird die Anpassung zu einer grossen wirtschaftlichen Belastung. Viele ältere Menschen brauchen Dienstleistungen und Pflege, für die zu erbringen es an Arbeitskräften fehlt. Jüngere wandern dann erst recht weg.
Immigration kann den demografischen Wandel nicht dauerhaft aufhalten, weil die Einwanderer ihre Kinderwünsche und ihr Arbeitsverhalten relativ schnell an dasjenige der Einheimischen anpassen und weil sie ebenfalls älter werden.
Aber Immigration kann die demografische Transformation abfedern und erleichtern, den Wohlstand sichern und die Voraussetzungen verbessern, in der Transformation zu einem dynamischen Zentrum zu werden.
NZZ /
Studie economiesuisse