In der zweiten SRG-Umfrage lehnen 51 Prozent der Befragten die Reform der beruflichen Vorsorge ab. 42 Prozent sind dafür. Auf der SRF-Website heisst es dazu:
«Stand heute ist mit einem Nein zu rechnen», sagt die Politologin Martina Mousson von GFS Bern. «Der Eindruck, dass man durch diese Reform ‹beschissen› wird, dominiert die Meinungsbildung.»
In den letzten Wochen hat sich ein Klima der Verunsicherung eingestellt. Befeuert von den Medien, regten sich Zweifel an den kommunizierten Zahlen und den Auswirkungen der Reform.
«Diese Fehlprognose hat das Meinungsklima mitbestimmt», vermutet die Politologin. Zahlenwirrwarr gab es auch um die BVG-Reform selbst: Jüngst mussten die Gewerkschaften einräumen, dass sie mit falschen Zahlen gegen die Vorlage ankämpften.
Die Angst vor dem «Renten-Bschiss» überlagert die Argumente der Befürworterinnen und Befürworter. So etwa dasjenige, wonach die Reform Frauen mit Teilzeitjobs besserstellen würde.
Die Frauenfrage stand nach der Erhöhung des Rentenalters im Zentrum der BVG-Reform. «Nun sind Frauen und Männer fast gleichermassen dagegen», führt Mousson aus – in der ersten SRG-Umfrage zeigte sich noch ein grosser Unterschied. «Obwohl die Forderung breit geteilt wird, dass die Situation der Frauen verbessert werden soll.»