Keiner der 6 Kandidaten des VPOD wurden bei den VR-Wahlen der Freiburger Pensionskassen gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 17 Prozent. Sie liegt damit im Rahmen dessen, was auch andere Kassen (etwa jene der SBB) erreichen. Die Freiburger Nachrichten schreiben:
Die Gewerkschaft des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) ist bekannt für lautstarke Aktionen. Doch im Verwaltungsrat der Pensionskasse des Staates muss sie nun still sein.
Mit sechs Kandidatinnen und Kandidaten war die Gewerkschaft angetreten für die Wahl der Arbeitnehmervertreter. Jedoch schaffte niemand von ihnen den Sprung in den Verwaltungsrat. Damit verliert die Gewerkschaft ihren Sitz, den sie bisher im Verwaltungsrat hatte. (…)
Als problematisch bewertet VPOD-Regionalsekretär Gaétan Zurkinden die niedrige Wahlbeteiligung von 17 Prozent. «Diese zeigt, dass sich die Beschäftigten des Staates nicht mehr für ihre Pensionskasse interessieren.»
Die Mitarbeitenden seien enttäuscht wegen der Reform der Kasse vor einigen Jahren. Sie hätten auch das Vertrauen darin verloren. Denn wegen der Reform hätten ihre Renten abgenommen. Ebenfalls sei das Online-Wahlprozedere mit einem Mailversand an die Beschäftigten eher unauffällig und kompliziert gewesen.
Auch Isabelle Castella, Präsidentin der Föderation der Staatsangestellten (Fede), sieht Schwächen bei den Informationen zur Wahl. «Die Pensionskasse hatte nicht viel Kommunikation dafür betrieben. Eine Medienkampagne wäre beispielsweise denkbar gewesen.» Weiter habe sie von Beschäftigten Kritik an den Wahlkreisen gehört. Diese Kreise orientierten sich an den Direktionen und Aktivitätsbereichen des Staates.
«Mitarbeitende hätten ihre Wahl lieber aus allen Kandidierenden getroffen. Aber sie durften nur in ihrem Wahlkreis abstimmen.» Abgesehen davon ist die Präsidentin sehr zufrieden mit dem Wahlresultat der Fede.
Die Gewerkschaft stellt vier der total sechs Arbeitnehmervertreter in der Pensionskasse. «Man kann von einem 100-Prozent-Erfolg sprechen. Denn in allen Wahlkreisen, in denen wir angetreten waren, wurden unsere Mitglieder gewählt.»
Diesen Erfolg erklärt sie sich durch das grosse Engagement der Fede und ihrer Mitgliedsverbände. «Es wurde viel gearbeitet, um die Beschäftigten für die Wahl zu mobilisieren.»
Dass der VPOD die Wahl verpasst hat, bedauert sie. «Es ist schade, dass unser Gewerkschaftspartner keinen Sitz erhalten hat.» Für die Gewerkschaftsarbeit sei es vorteilhaft, möglichst viele Vertreter zu haben.