Avenir Suisse. Arbeiten wir zu viel? Manche sind davon überzeugt und würden gerne per Volksabstimmung allen eine 4-Tage-Woche vorschreiben. Marco Salvi zeigt auf, warum den Arbeitnehmenden mehr gedient wäre, wenn die Arbeit besser über den Lebenszyklus verteilt werden könnte – anstatt sie im mittleren Lebensabschnitt zu konzentrieren. Konkrete Massnahmen gäbe es zuhauf: von der Anpassung des gesetzlichen Rentenalters bis zur Revision des Pensionswesens, so dass auch Einzahlungen über das Rentenalter hinaus rentenbildend wären.
Ein schnelles Umdenken scheint nicht in Sicht. Ausgerechnet die Gutverdienenden – die sich bereits heute eine Kürzung der Arbeitszeit eher leisten könnten – arbeiten durchschnittlich am längsten. Gemäss Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake) arbeiten die 10% bestbezahlten Angestellten (gemessen am Stundenlohn) rund 8 Stunden mehr pro Woche als die 10% der Erwerbstätigen mit den geringsten Löhnen. Nimmt man an, dass in Zukunft Produktivität und Löhne weiterhin wachsen, könnte sich dieses Muster auf die breite Mittelschicht ausdehnen.