Die NZZ beschäftigt sich ausgiebig mit dem “Rentendebakel” von Danny Schlumpf und Mario Nottaris. Ihr Buch kommt heute (7.11.22) in den Handel. Hansueli Schöchli schreibt:

Wie haben die Schweizer Pensionskassen abgeschnitten? Die NZZ hat nachgerechnet. Als Vergleichsmassstab dienen hier die Pictet-Pensionskassenindizes von 2005. Gemäss Branchenumfragen von Swisscanto erreichten die Pensionskassen von 2006 bis 2021 eine durchschnittliche Nettoanlagerendite von 3,7 Prozent pro Jahr. Anfang 2006 betrug der durchschnittliche Aktienanteil der Anlagen rund 30 Prozent und 2021 etwa 38 Prozent.

Zu vergleichen wären somit die Kassenrenditen am ehesten mit einer Mischung der Pictet-Indizes «25 plus» und (mit etwas höherer Gewichtung) «40 plus». Abzüglich Vermögensverwaltungskosten von 0,2 Prozent pro Jahr ergibt diese Rechnung eine Index-Nettorendite von 3,7 Prozent pro Jahr – also gleich viel wie die effektive Durchschnittsrendite.

Solche Vergleiche können nicht schlüssig sein, weil kein Index die genaue Anlagestrategie der Pensionskassen spiegeln kann. Aber immerhin wird in dieser Rechnung kein dramatisches Anlageversagen sichtbar.

Die Pensionskassen stecken mittlerweile laut der jüngsten Swisscanto-Umfrage rund 30 Prozent ihrer Anlagen in Indexprodukte. Bei den Aktien schätzt Andreas Reichlin den Anteil der Indexanlagen schon auf etwa 60 Prozent. Einen aktiven Stil sehe man dagegen besonders bei den nachhaltigen Anlagen, in Nischenmärkten sowie in Bereichen, in denen passives Investieren gar nicht möglich sei, wie etwa Immobilien und Privatmarktanlagen.

  NZZ / Buch Rentendebakel