Rentenalter 66 ab dem Jahr 2032, danach wird das Rentenalter weiter im Einklang mit der durchschnittlichen Lebenserwartung erhöht. Das fordern die Jungfreisinnigen in einer Volksinitiative, für die sie 107’000 gültige Unterschriften gesammelt haben. Anfang 2023 beraten die zuständigen Kommissionen des Bundesparlaments die Initiative.

Die Begeisterung bei den Parteien ist begrenzt. Das hat auch Andri Silberschmidt, der als Präsident der Jungfreisinnigen die Initiative ausgelöst hat, bemerkt. Laut einem Bericht der CH-Medien arbeitet er an einem überparteilichen, indirekten Gegenvorschlag. Die AZ schreibt:

Rentenalter 66, Koppelung des künftigen Rentenalters an die durchschnittliche Lebenserwartung – aber der Tieflohnsektor wäre davon ausgenommen. In diesen Berufen würde das Rentenalter von der Lebensarbeitszeit abhängen.

Nun feilen bürgerliche Politiker an diesem Gegenvorschlag. Fest steht: Die AHV wird gestärkt durch das Rentenalter 65 für Frauen – aber schon ab 2030 zeichnet sich eine Unterfinanzierung ab. Ein höheres Rentenalter für alle würde das Problem lösen. Weil die Bevölkerung aber skeptisch ist, braucht es wohl eine Abmilderung.

Matthias Müller, der Präsident der Jungfreisinnigen, nimmt derweil erfreut zur Kenntnis, dass die Annahme seiner Initiative die Zuwanderung in die Schweiz reduzieren würde. «Die Erhöhung des Rentenalters führt auch zu einer höheren Arbeitsmarktbeteiligung der älteren Personen im Inland», sagt er. Hiesige Unternehmen müssten also weniger Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutieren. «Unsere Initiative vermindert die Nettozuwanderung bis 2050 um fast 25 Prozent.»