Eine Gruppe von Finanzfachleuten hat bei der NZZ ihre Vorstellungen deponiert, wie die Pensionskassen 20 Mrd. p.a. mehr Rendite erzielen können. Zu dieser Gruppe gehören Finanzprofessor Walter Farkas (ETH und Universität Zürich), Mathematikprofessor Martin Schweizer (ETH), der frühere Wirtschaftsprofessor und heutige Unternehmer Andreas Zimmermann, der ehemalige Raiffeisen-Risikochef Beat Hodel sowie der Ökonom Jakob Schaad. Praktiker aus der PK-Branche sind nicht dabei, wie die Auflistung zeigt.

Als Ausgangspunkt dienen Vergleichszahlen aus dem Ausland, die zeigen sollen, das mehr möglich ist. Empfohlen werden passive Indexfonds, mit welchen eine um 1 Prozent höhere Nettorendite erzielt worden wäre. Die aktive Anlage lohne sich nicht. Kritisiert wird weiter der Rechtsrahmen, der zu übermässig kurzfristigem Denken verleite und höhere Aktienanlagen verhindere. Gefordert wird ein durchschnittlicher Aktienanteil von 60 statt der aktuellen 30%. Weiter möchte die Gruppe die Anlagerichtlinien abschaffen und durch Grundsätze ersetzen.

Der Kritikergruppe schwebt ein Modell vor, in dem die Versicherten verschiedener Altersgruppen entsprechend ihrer Risikofähigkeit mit unter- schiedlichen Anlageportfolios abgedeckt werden. Zudem sollen Betroffene bei Stellenwechseln oder Liquidationen ihr Portfolio «mitnehmen» können. Dies würde allerdings eine grundlegende Reform und damit genauere Voruntersuchungen erfordern, wie es in der NZZ heisst.

Verwiesen wird im Artikel auf Berechnungen von PPCmetrics zu den Folgen der vorgeschriebenen Mindestverzinsung:

Gäbe es zum Beispiel keine Mindestzinsvorgabe, könnten die Pensionskassen laut grober Schätzung der Zürcher Beratungsfirma PPCmetrics ihren Aktienanteil um fünf oder mehr Pro- zentpunkte erhöhen. Die Tendenz ist klar: Jede Garantie für Rentenniveaus und Verzinsung senkt die Risikofähigkeit der Pensionskassen und zwingt diese zu einem höheren Anteil «sicherer», aber renditeschwacher Anlagen wie etwa Staatsanleihen.

  Artikel NZZ