Eine heikle Wahl bei der Pensionskasse des Bundes sorgt für Unmut. Ebenso die schleppende Entkoppelung von der Politik. Charlotte Jacquemart schreibt auf der Website der SRF:

Die Pensionskasse Publica, bei der unter anderem die Bundesangestellten versichert sind, gehört mit über 100’000 Mitgliedern zu den grössten der Schweiz. Sie sollte Vorbild sein, was die Einhaltung von Gesetzen und Sorgfaltspflichten angeht. Doch Zweifel sind angebracht.

Stein des Anstosses ist zum einen die Wahl von zwei Vertretern in oberste Organe der Publica, die beide bei kantonalen oder nationalen Pensionskassen-Aufsichtsbehörden arbeiten. Denn sie könnten bei Publica zumindest potenziell in Interessenskonflikte geraten. Zum Vergleich: Mitarbeitende der Finanzmarktaufsicht Finma lassen sich auch nicht in Aufsichtsgremien bei Banken wählen.

Roger Tischhauser, Chef der Zürcher Stiftungsaufsicht und Präsident der Konferenz der kantonalen BVG- und Stiftungsaufsichtsbehörden, nimmt die von SRF erwähnten Wahlen überrascht zur Kenntnis. Er sei klar gegen solche Vertretungen in obersten Organen von Vorsorgeeinrichtungen: «Für mich selbst ist das angesichts meiner Aufsichtsmandate unvorstellbar.»

Personelle Wechsel bei Pensionskassen müssen von der zuständigen Aufsicht durchgewinkt werden. Im Fall der Publica ist das die Stiftungsaufsicht des Kantons Bern.

Deren Geschäftsleiterin Susanne Schild sagt, man habe die Absolution noch nicht erteilt. Nach einer Mutationsmeldung würden gemäss Verordnung Integrität und Loyalität geprüft: «Das Verfahren läuft bei uns, kann aber noch einige Monate dauern. »

Den Entscheid der Berner Aufsicht erwarten viele mit Spannung. «Wir verfolgen die Abklärungen mit Interesse», sagt Tischhauser stellvertretend.

  SRF