Der Blick schreibt über das Verhalten grosser Vermieter – dazu gehören auch Pensionskassen – gegenüber den Mietern, in der aktuellen Krise. Erkennbar ist, dass vielfach Kulanz geübt wird.

Die Immobilienverwalterin Privera mit 80’000 Objekten fordert eine schweizweite Lösung für den anstehenden Zügeltermin per Ende März. «Ohne nationale Lösung riskieren wir Ende März unter Umständen prekäre Zustände», sagt Privera-Sprecherin Katharina Bornhauser gegenüber BLICK auf Anfrage. Es dürfte Situationen geben, bei welchen Personen ohne Wohnungen dastünden – weil etwa die alte Wohnung abgegeben wurde, die neue jedoch weiter belegt ist.

Da etliche Mieter Mühe haben werden, die Miete zu bezahlen, versuche Privera zudem seit letzter Woche, zwischen den Gewerbemietern und Immobilienbesitzern einen Dialog herzustellen. Dies insbesondere, weil mit den Mietzinszahlungen oft nachfolgend auch weitere Verpflichtungen gedeckt werden (u.a. auch die Altersvorsorge).

Unter den Immobilienbesitzern ist die Zurich Versicherung nach Swiss Life die zweitgrösste. Danach folgen Migros, Swiss Re und die Asga Pensionskasse. Bei der Zurich-Versicherung können Mieter, die wegen Covid-19 in Zahlungsschwierigkeiten geraten werden, ein Gesuch um eine Stundung oder Herabsetzung des Mietzinses einreichen, sagt Zurich-Sprecher David Schaffner auf Anfrage. Entsprechende Gesuche würden einzeln geprüft.

Der Geschäftsleiter der Migros Pensionskasse Immobilien, Christoph Ryter, sagt auf Anfrage: «Bei Geschäftsmieten bieten wir auf Antrag ab sofort für alle von den behördlichen Massnahmen betroffenen Mietern eine Stundung der Miete für drei Monate an.» Für Wohnungsmieter gelte: Sofern sie selbständigerwerbend und von den behördlichen Auflagen direkt betroffen seien, erhalten sie auf Begehren hin eine Stundung der Miete für einen Monat.

Die Gross-Immobilienbesitzerin Asga betont: Grundsätzlich bleibe die Mietzinspflicht gemäss Mietvertrag bestehen. «Aber in Härtefallen bei Mietwohnungen und Gewerbeliegenschaften sind wir bestrebt, in Zusammenarbeit mit Betroffenen und den Liegenschaftsverwaltern eine Lösung zu finden», sagt Asga-Sprecher Roman Bühlmann.

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