Ein schlimmes Jahr geht zu Ende. Ob das Neue besser wird?

Der Bundesrat verschärft laufend die Zwangsmassnahmen, um die Kontrolle über Corona nicht zu verlieren, wie er sagt. Aber hat irgend eine Regierung je die Kontrolle über das Infektionsgeschehen gehabt? Vielleicht sollten wir etwas bescheidener werden.

Aber man muss irgend etwas tun, Das verstehen wir. Also schliesst man die Restaurants. Aber wir wissen nicht, wie viele Ansteckungen in den Restaurants erfolgen. In den Geschäften werden mind. 10 Quadratmeter Fläche pro Person verlangt, polizeilich kontrolliert. Nicht aber in Bus oder Tram. Und EasyJet darf für mehrere Stunden 150 Passagiere in ihre Röhren quetschen. Pro Nase reicht das für 0,7 m2.

In der ausserordentlichen Lage verliert die Logik ihr Recht und den Nachweis für die Wirksamkeit von Massnahmen müssen wir vergessen. Er wird auch von keiner Stelle eingefordert. In der neuen Normalität gelten andere Normen.

Interessieren würde uns, was mit jener App geschehen ist, mit welcher eine neue Infektionswelle dank digitalem Tracing hätte verhindert werden sollen? Sie hat wohl trotz aller Begeisterung über diese helvetische Innovation nicht so recht funktioniert. Oder die User haben versagt. Wie überhaupt die Bevölkerung den Bundesrat enttäuscht und sich noch immer anstecken lässt.

Dafür wird jetzt mit gleicher Begeisterung ein auf gentechnologischer Basis hergestellter Impfstoff erwartet und zwar selbst von jenen, die sonst bei der blossen Erwähnung des Begriffs «Gentechnologie» einen Herzstillstand erleiden. Aber hier wechseln wir das Thema.

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Wenig verheissungsvoll sieht es beim engeren Themenkreis dieses Newsletters aus. Zwei Reformen stehen an, beide hochdringlich. Doch die Ausgangslage ist in beiden Fällen düster. Bei der AHV-Reform hat es die Sozialkommission des Ständerats fertiggebracht, die Vorbereitung zur Beratung im Plenum zweimal zu verlauern. Dabei ist die Sache relativ einfach und das Ziel bescheiden: Stabilisierung bis vielleicht 2030.

Dass die rot/grünen Populisten das Rentenalter zur Schicksalsfrage machen würden, um alles zu blockieren, war bekannt. Die Bürgerlichen haben den Versuch einer gemeinsamen Gegenposition unternommen. Viel scheint dabei nicht herausgekommen zu sein. Im Vordergrund steht die Parteipolitik. Unser Verdikt: Underperformer.

Dass es bei der BVG-Reform nicht besser steht, ist auch bekannt. Der Anspruch der Vorlage, das Übel Umverteilung mit noch mehr Umverteilung zu heilen, bleibt faszinierend. Setzt man dabei auf das homöopathische Prinzip des Similia similibus curentur?

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Gar nichts Erfreuliches also? Doch durchaus. Es läuft unter der Rubrik «In eigener Sache». Unsere Newsletter geht mit dieser Ausgabe an 4218 Empfänger, das sind rund 200 mehr als noch vor Jahresfrist. Angesichts der Info-Flut auf allen Kanälen eine bemerkenswerte Entwicklung. Ein Dank an dieser Stelle besonders an jene, welche mit Lob und konstruktiver Kritik auf unsere Kommentare reagieren. «Weiter so» ist die meistverwendete Formulierung. Wir kommen der Aufforderung gerne nach.

Auch unsere Homepage findet viel Interesse. Bis zum Datum dieses Newsletters wurde sie im laufenden Jahr 305’000-mal aufgerufen. Eine Rekordzahl. Dieser kostenlose Dienst für die 2. Säule wird möglich gemacht durch unsere Vereinsmitglieder und Sponsoren sowie die Inserenten im Newsletter. Ihnen ein herzliches Dankeschön.

Wir geben die Hoffnung nicht auf und bleiben kritisch.

Peter Wirth, E-Mail