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Avenir Suisse schreibt zu ihrem Vergleich der Pensionskassen der grossen Schweizer Städte:

Die grossen Schweizer Städte führen weitgehend einen vorbildlichen Finanzhaushalt – von chronischen Defiziten beispielsweise keine Spur. Die Pensionsansprüche der städtischen Angestellten aus der beruflichen Vorsorge sind in dieser Bilanz aber nicht berücksichtigt. Hier tun sich in einigen Städten grosse Löcher auf!

Die städtischen Pensionskassen verwenden unterschiedliche technische Zinssätze zur Diskontierung (Barwertberechnung) ihrer künftigen Rentenzahlungsverpflichtungen (aus denen sich wiederum die Deckungsgrade ergeben). Um die Vergleichbarkeit der offiziell ausgewiesenen Deckungsgrade zu gewährleisten, wurden sie gemäss dem von der Schweizerischen Kammer der Pensionskassenexperten (SKPE) jährlich festgelegten Referenzzinssatz (seit dem 30.9.2017 liegt dieser bei 2%) harmonisiert.

Die Unterschiede in den Deckungsgraden der städtischen Pensionskassen sind enorm. Luzern, Zürich und St. Gallen sind als einzige mit einem Deckungsgrad über 100% nachhaltig aufgestellt. Biel und Lugano weisen eine deutliche Unterdeckung auf, vier weitere Städte (Basel, Winterthur, Bern, Genf mit Deckungsgraden zwischen 80 und 88% sogar eine erhebliche.

Mit einem harmonisierten Deckungsgrad von bloss 64% liegt die Pensionskasse der Stadt Lausanne gar in extremer Unterdeckung. Der Kapitalbedarf beläuft sich derzeit auf 1,27 Mrd. Fr., was pro Versicherten einem Loch von 107’000 Fr. und pro Aktiven sogar 171’000 Fr. entspricht. Allerdings: Erst vor wenigen Jahren war das Loch noch deutlich grösser und der Deckungsgrad niedriger (der Startpunkt lag bei unter 40%!). Die Stadt hat mit dem Bund vor einigen Jahren einen langfristigen Ausfinanzierungsplan festgelegt. Bis 2050 wird eine Teildeckung von 80% bis ins Jahr 2050 angestrebt. Dieses Ziel soll mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen erreicht werden. Um die Rentenversprechen zu erfüllen, ist bei dieser Teildeckung aber ein Zuschuss aus allgemeinen Steuergeldern nötig, was nicht dem Charakter des Kapitaldeckungsverfahrens der zweiten Säule entspricht.

  Avenir Suisse