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Complementa schreibt in ihrem Bericht zu den Ergebnissen des Risiko Check-up 2019:

Mit durchschnittlich 5.64% liegt der Umwandlungssatz 2019 nochmals knapp zwei Zehntel tiefer als im Vorjahr. Die Pensionskassen entfernen sich damit weiter vom BVG-Mindestumwandlungssatz von 6.8%. (…) Der versicherungstechnisch korrekte Umwandlungssatz liegt bei einer langfristigen Renditeannahme von 2.0% bei 4.86%.

Im Anlagemix der 2. Säule gibt es zwei Entwicklungen, die besondere Beachtung verdienen: Pensionskassen reduzieren erneut ihre Fremdwährungsrisiken und vertrauen dem Schweizer Franken. Während vor fünf Jahren noch 19.1% des Vermögens in Fremdwährungen gehalten wurden, waren es Ende 2018 nur noch 13.6%. Obschon die Kassen mit 48.1% knapp die Hälfte des Kapitals im Ausland investiert haben, sichern sie den Grossteil dieser Positionen gegen Wertverluste von ausländischen Währungen ab.

Die zweite auffällige Entwicklung zeigt sich bei den Immobilien. Erstmals seit 1995 liegt die Immobilienquote bei Schweizer Pensionskassen wieder über 20%. Infolge des tiefen Zinsniveaus haben Pensionskassen ihre Positionen in festverzinslichen Anlagen reduziert, die Immobilienquote hingegen seit 2013 stetig erhöht. Trotzdem sehen Pensionskassen nur noch für die nächsten zwei Jahre steigende Preise am Schweizer Immobilienmarkt. Für die kommenden drei bis fünf Jahre rechnet die Hälfte aller Kassen mit einem fallenden Preisniveau, wie im Rahmen einer Sonderauswertung ermittelt wurde. Als Hauptrisikofaktoren werden die extensive Bautätigkeit und das tiefe Zinsniveau genannt.

Obschon die Situation am Jahresende mit der guten Performance in den ersten vier Monaten entschärft werden konnte, waren per Jahresende 9% aller ausfinanzierten Kassen mit einer Unterdeckung konfrontiert. Pensionskassen haben die Vorsorgekapitalien der Arbeitnehmer daher auch nur mit 1.4% verzinst – dem tiefsten jemals erhobenen Wert. Anpassungen nahmen Pensionskassen auch beim technischen Zins vor, der für die Bewertung der Rentnerkapitalien entscheidend ist. Der langfristige Kalkulationssatz reduzierte sich erneut um 0.1 Prozentpunkte auf nun 2.2%.

  Complementa Risiko Check-up / NZZ / TA