imagePublica, die Pensionskasse des Bundes musste im Geschäftsjahr 2018 eine Negativperformance von 3,26 Prozent hinnehmen. Zudem wurden per 1.1.2019 die technische Parameter angepasst. Das hat naturgemäss negative Auswirkungen auf den Deckungsgrad. Seit dem 1. Januar 2019 beträgt der Umwandlungssatz für Männer im Alter 65 bzw. für Frauen im Alter 64 neu 5,09 (5,65) Prozent.

Die Neubewertung der Vorsorgekapitalien der Rentner per 1. Januar 2019 führte zu einer Senkung des Gesamtdeckungsgrades auf 97,9 Prozent (von 101,2 per 31.12.2018). Die Publica gibt sich dennoch optimistisch”: “Dank der guten Kostenstruktur und der rechtzeitigen Anpassung der technischen Parameter an realistische Verhältnisse einerseits und der steten Optimierung der Prozesse andererseits bleibt Publica auf Kurs und fit für die Zukunft.”

Werner Enz schreibt in der NZZ zu den Ergebnissen:

Die turbulenten Dezembertage haben der Pensionskasse des Bundes, Publica, ebenso zugesetzt wie den meisten Vorsorgeeinrichtungen des Landes. Die negative Anlageperformance von 3,26 Prozent für das Gesamtjahr liess zwei offene Vorsorgewerke mit je 99,9 Prozent sogar ganz leicht in eine Unterdeckung geraten.

Die Erholung der Finanzmärkte in den ersten drei Monaten dürfte bei den Publica-Verantwortlichen für ein Aufatmen gesorgt haben, denn die Kapitalpolster sind mit Blick auf die effektiven Rentenverpflichtungen eher dünn. Der Deckungsgrad hat sich seit Jahresbeginn merklich erholt und lag Ende März gemäss ergänzenden Informationen knapp unter 102 Prozent. In Berücksichtigung der schwierigen Zinsverhältnisse wurde auf Anfang Jahr der technische Zins, der künftige Anlagechancen spiegelt, auf 2 Prozent für offene und lediglich 1,25 Prozent für geschlossene Vorsorgewerke abgesenkt. Als Folge davon mussten zulasten des Deckungsgrades die Kapitalien der Rentner verstärkt werden. Neu gilt für Frauen (64) und Männer (65) ein BVG-Umwandlungssatz von 5,09 Prozent. (…)

Der BVG-Experte von Allvisa merkt im Anhang der Jahresrechnung zudem an, ein technischer Zins von 1,25 Prozent für die sieben geschlossenen Vorsorgewerke, welche bei der Publica angeschlossen sind, sei nicht angemessen. Eine solche Institution hat nur noch Rentenverpflichtungen und muss deshalb vorsichtiger investieren, weil keine Neugelder mehr zufliessen; ohne das Eingehen von Risiken ist das Erwirtschaften von 1,25 Prozent zurzeit aber schlicht unmöglich.

Es überrascht denn auch nicht, dass die sieben Rentenkassen auf eine Performance von –0,24 Prozent kamen, wogegen 13 offene Vorsorgewerke mit einem Minus von 3,55 Prozent abschlossen. Ein weiterer Fingerzeig auf die konsolidiert wenig komfortable Lage ist der Einbruch der Wertschwankungsreserven von 2,5 Milliarden auf karge 398 Millionen Franken; die Zielgrösse dieser Schwankungsreserve lag Ende Jahr mit 10,2 Milliarden unerreichbar weit entfernt.

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