Andreas Möckli zeigt in der Aargauer Zeitung das unterschiedliche Abstimmungsverhalten schweizerischer Pensionskassen und ausländischer Grossanleger auf. Die PKs haben den Vergütungsbericht mehrheitlich abgelehnt, die ausländischen Investoren hingegen akzeptiert.

Zwischen den Schweizer und den ausländischen Grossanlegern verläuft ein tiefer Graben, wie eine Analyse der letztjährigen Generalversammlung der Credit Suisse zeigt. Von den 20 grössten Pensionskassen inklusive dem Ausgleichsfonds der AHV haben 16 ihr Stimmverhalten veröffentlicht. Davon haben zwölf den Vergütungsbericht der Grossbank abgelehnt, 13 haben zumindest eines der vier bindenden Traktanden über die Gehälter der Verwaltungsräte und Topmanager abgelehnt.

Zehn Kassen haben zudem dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung die Entlastung verweigert. Acht Grossanleger haben bei der Wahl von Präsident Rohner mit Nein gestimmt. Kaum überraschend stimmte die Pensionskasse der Credit Suisse im Sinne der eigenen Bank.

Und die ausländischen Investoren? Vier der fünf grössten Grossanleger der Credit Suisse sagten durchs Band Ja. Dazu gehören die US-Vermögensverwalter Harris Associates, Blackrock und Dodge & Cox. Zusammen halten sie über 12 Prozent aller Aktien der Credit Suisse. Ja sagte auch die norwegische Zentralbank Norges Bank. Sie hält weitere fünf Prozent. Unbekannt ist das Stimmverhalten des britischen Vermögensverwalters Silchester, der drei Prozent der Grossbank besitzt.

Die erwähnten Grossinvestoren dürften auch dieses Jahr kaum anders abstimmen. Harris lässt denn auch bereits ausrichten: «Wir unterstützen das Vergütungspaket von Herrn Thiam voll und ganz und sind der Meinung, dass er als Chef der Credit Suisse eine hervorragende Arbeit geleistet hat.»

  AZ