Swisscanto schreibt zu den Ergebnissen ihres Pensionskassen-Monitors im dritten Quartal 2019:
Allzeithoch bei den Deckungsgraden: Auch im dritten Quartal 2019 konnten die Vorsorgeeinrichtungen ihre Wertschwankungsreserven weiter ausbauen, wenn auch in geringerem Ausmass als in den Vorquartalen. Die geschätzten Deckungsgrade sind auf noch nicht gesehene Höchstniveaus gestiegen. Die Reserven der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben sich im dritten Quartal 2019 aufgrund von Kursgewinnen im Durchschnitt von 16,1% auf 17,5% leicht erhöht.
Mit geschätzten 117,5% liegen die Deckungsgrade der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre (Abbildung 1). Dieser Wert ist sogar besser, da bei einem tieferen technischen Zins, aktuell 1,92% (2009: 3,51%), ein höheres Deckungskapital vorhanden sein muss. Auch bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung stieg der geschätzte Deckungsgrad leicht an und liegt nun bei 111,1%.
95,8% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben am 30. September 2019 eine Deckung von über 100%, ebenso wie 90,7% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung (Abbildung 2). 66,2% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben dabei sogar einen Deckungsgrad über 115%. Geschätzte 9,3% der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung und 4,1% der privatrechtlichen befinden sich per Ende September in Unterdeckung.
Im Tages-Anzeiger werden Marcel Baumann, Swisscanto, und Christoph Ryter, Migros PK, zitiert:
Die Versicherten können sich in diesem Jahr Hoffnungen machen, dass sie von den guten Geschäften der Kassen profitieren können. Denn bezüglich der Höhe des Deckungsgrads ist das durchschnittliche Ziel der privatrechtlichen Pensionskassen bei 117,1 Prozent.
Würde man am Ende des Jahres wirklich so hohe Zahlen wie heute ausweisen können, erwartet Marcel Baumann (SwisscantoI, dass die Versicherten davon profitieren. Dass also die Pensionskassen die Aktivversicherten entsprechend am ausserordentlich guten Resultat beteiligen.
Auch Christoph Ryter von der Migros-Pensionskasse ist überrascht worden von der Performance in diesem Jahr. Diese liege bei der Pensionskasse der Migros im Moment bei einem Plus von 9 Prozent seit Januar. «Das hätten wir nie gedacht», sagt Ryter. Der Grund: Das Minuszinsumfeld hat eigentlich die Vorhersagen eingetrübt für dieses Jahr. Doch vom guten Klima an den Börsen und auch bei Immobilien, die weiterhin hohe Renditen abwerfen würden, hätten die Pensionskassen profitieren können.
Die Aussichten für das nächste Jahr sind laut Ryter weniger positiv. «Wegen des anhaltenden Tiefzinsumfelds gehen wir davon aus, dass die Performance im nächsten Jahr nicht so gut sein wird wie in diesem Jahr.»