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Nach einem erfreulichen Anlagejahr 2017 (Performance 7.9%) müssen Pensionskassen im aktuellen Jahr wieder kleinere Brötchen backen, schreibt Complementa zur Präsentation ihres Risiko Check-up 2018. Per Ende August schätzt Complementa eine Rendite von -0.6%, was den Deckungsgrad im aktuellen Jahr um 1.8 Prozentpunkte auf 106.2% fallen lässt (Stand Ende August 2018). Arbeitnehmer müssen daher im aktuellen Jahr wieder mit einer tieferen Verzinsung rechnen.

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Auch Neurentner sind mit Leistungseinbussen konfrontiert: Der Umwandlungssatz sinkt Jahr für Jahr um ca. ein Zehntel Prozentpunkte und liegt mittlerweile bei 5.8%. In 5 Jahren wird das Vorsorgekapitel, gemäss den Angaben der 421 teilnehmenden Pensionskassen, nur noch mit durchschnittlich 5.3% gewandelt.

Die Auswertung des diesjährigen Sonderthemas zeigt zudem, dass die Bereitschaft nachhaltig anzulegen zunimmt.

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Zum Thema Nachhaltigkeit heisst es in der Mitteilung:

Obwohl aus der treuhänderischen Sorgfaltspflicht nach Art. 51b BVG keine Pflicht zur Integration von Nachhaltigkeit ableitbar ist (wohl aber die Pflicht, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen), wollen vier von fünf der Teilnehmenden der Umfrage nachhaltige Anlagen prüfen und künftig in diesem Bereich auch investieren. Nachhaltige Anlagen umfassen sehr unterschiedliche Kategorien, meist sind sie komplex und nicht alle Anleger und Anlegerinnen teilen das gleiche Nachhaltigkeitsverständnis.

Es gibt keine einheitliche Definition, und das Verständnis von Nachhaltigkeit befindet sich in ständigem Wandel. Genau diese Beliebigkeit wird von 75% der Umfrageteilnehmenden als wichtigster Hinderungsgrund genannt, nachhaltige Anlagen zu berücksichtigen. Ebenso werden fehlende Messbarkeit von Nachhaltigkeit (72%) sowie hohe Kosten für nachhaltige Produkte (60%) kritisiert.

Dennoch findet die Mehrzahl der Teilnehmenden (83%), dass es sich lohnt, nachhaltig zu investieren, weil damit eine positive Wirkung auf die Gesellschaft und die Umwelt erreicht werde. Die Befragten begrüssen zudem, dass durch den Einbezug von Nachhaltigkeitskriterien die Unternehmen Umweltbelastungen besser berücksichtigen.

Der Zusammenhang von finanzieller Performance und Nachhaltigkeit bleibt umstritten, nur knapp die Hälfte der Befragten nennt eine langfristig höhere Performance als Begründung für ihr Engagement. Optimistischer fallen die Antworten bei der Risikobetrachtung aus: Rund 60% erhofft sich durch die Berücksichtigung von ESG-Kriterien, Risiken zu vermeiden.

  Complementa Mitteilung / Handelszeitung Studie