DeutschlandDas Handelsblatt fasst die Situation der Deutschen PKs zusammen.

Dass es um etliche Pensionskassen in Deutschland nicht gut steht, war spätestens seit dem spektakulären Aufruf der Finanzaufsicht Bafin im Mai bekannt. Es zeichne sich ab, dass bei einem Anhalten der Niedrigzinsphase einige Pensionskassen Mittel von Dritten benötigen, sagte Frank Grund, der Leiter der Versicherungsaufsicht. Drei der 136 deutschen Pensionskassen hätten schon zum Jahresende 2017 die Kapitalanforderungen nicht erfüllt. Namen wollte er damals noch keine nennen – jetzt kommen sie zum Vorschein.

So darf die Pensionskasse der Caritas seit Ende Oktober keine neuen Verträge mehr abschließen, bestehende erhöhen oder weitere Personen aufnehmen. Das wurde ihr von der Bafin untersagt, die einen Sanierungsplan als unzureichend ablehnte. Es ist die härteste Form der Abstrafung durch die Aufseher.

Auch deren Schwesterunternehmen, die Kölner Pensionskasse, ist betroffen. Sie darf seit September kein Neugeschäft mehr betreiben. Allerdings läuft hier aktuell noch eine Widerspruchfrist gegen den Bescheid. Ob ihr ein ähnliches Schicksal wie der Pensionskasse der Caritas droht, ist damit noch offen.

Mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft auch die Deutsche Steuerberater-Versicherung, die Pensionskasse der steuerberatenden Berufe. Sie hat in dieser Woche gemeldet, dass der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Jahr 2017 noch einmal geändert wurden.

Zwei Zahlen zeigen das ganze Dilemma: Zum 31. Dezember 2017 beträgt die Solvabilitäts-Kapitalanforderung in diesem Fall nun 39,7 Millionen Euro. Die gesamten Eigenmittel belaufen sich zu diesem Stichtag aber lediglich auf 21,96 Millionen Euro. Es fehlten somit rund 17,8 Millionen Euro in der Kasse, nur knapp mehr als die Hälfte der Verpflichtungen waren vor einem Jahr gedeckt.

Dass es mit einem ähnlichen Missverhältnis auch in diesem Jahr weitergehen wird, lässt sich bereits erahnen. „Es droht weiterhin die Nichtbedeckung der Mindestkapitalanforderung zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018“, heißt es wörtlich in einer Meldung des Hauses.

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