Die NZZ hat Bundesrat Berset zur AV2020 interviewt. Auszug:

imageSie verkaufen die Vorlage als «ausgewogenen Kompromiss». Ist das nicht ein schlechter Witz? Die Vorlage bringt für die AHV per saldo sogar noch Mehrausgaben von 1 bis 2 Milliarden Franken pro Jahr, und die Senkung des Umwandlungssatzes bei den Pensionskassen wird durch die Besitzstandgarantie zu einem grossen Teil gleich wieder ausgehebelt.
Schauen wir die Fakten an. Diese zählen. Gemessen an den Stellungnahmen der massgebenden Parteien und Organisationen in der Vernehmlassung ist es schwierig, die Vorlage nicht als Kompromiss zu sehen. Alle haben etwas bekommen, aber alle müssen auch einen Schritt tun. Die Wirtschaftsvertreter haben den grossen Teil ihrer Wünsche erfüllt bekommen: Rentenalter 65 der Frauen, Senkung des Umwandlungssatzes, Finanzierung der Demografiemehrkosten durch eine leicht höhere Mehrwertsteuer statt Beitragserhöhung, keine Anpassung der Witwenrenten und manches mehr. Die einzige Ausnahme ist die teilweise Kompensation mittels der 70 Franken für Einzelpersonen beziehungsweise maximal 226 Franken für Ehepaare im Monat in der AHV. Diese ist gegenfinanziert und macht 2030 rund 2 Prozent der AHV-Ausgaben aus. Das ist machbar. Eine grosse Minderheit der Wirtschaft akzeptiert dies auch.

  NZZ