imageProf. Martin Janssen bemängelt den fehlenden Mut von Regierung und Parlament, die Probleme und Bedürfnisse der Altersvorsorge offen auf den Tisch zu legen und anzugehen. Zum Thema Umwandlungssatz schreibt Janssen:

Statt die Stimmbürger über die Fakten fair zu informieren, wird der stark überhöhte Umwandlungssatz im Rahmen des Obligatoriums von 6,8 Prozent schrittweise auf 6,0 Prozent pro Jahr reduziert. Im Vergleich zur korrekten Höhe ist dieser Satz noch immer um 50 Prozent zu hoch. Woher kommt das Geld, das die Pensionäre zu viel erhalten? Ganz «einfach»: Die Pensionskassen entnehmen das Geld dem Vorsorgekapital der Erwerbstätigen und aus der überobligatorischen beruflichen Vorsorge und verstecken die Defizite der Pensionskassen hinter geschönten Bilanzen und Erfolgsrechnungen. Und das nennt der Bundesrat «Stabilisieren der obligatorischen beruflichen Vorsorge». Tatsächlich müsste man davon sprechen, dass die Pensionskassen weiter ausgehöhlt und destabilisiert werden.

Die «Reform Altersvorsorge 2020» hat alle Elemente einer sozialistischen Tragödie: Desinformation des Stimmbürgers, Aufschieben der Lösung der tatsächlichen Probleme in die Zukunft, Steuererhöhungen, um die vordergründigen Probleme zu übertünchen, solange die Politiker im Amt sind, weitere Aushöhlung und Destabilisierung der Pensionskassen, Ausbau der ersten Säule. Besonders ärgerlich ist es, dass der Bundesrat trotz langer Vorbereitungszeit keine Vorschläge zur Lösung der echten Probleme präsentiert.

  Kommentar Janssen