Immer mehr Akteure kämpfen im Hypothekarmarkt um die letzten Kunden, die noch keine Immobilie besitzen. Dabei werden zunehmend höhere Risiken eingegangen. Die Pensionskassen engagieren sich verstärkt. Die Handelszeitung schreibt dazu:

Auch die Versicherer und Pensionskassen mischen wieder kräftig mit. Die Bundespensionskasse Publica stieg noch 2012 ganz aus dem Hypogeschäft aus und verkaufte damals ein Portefeuille im Wert von 1 Milliarde Franken an die Berner Kantonalbank. Nun erwäge man einen Wiedereinstieg in die Vergabe grosser Hypotheken über 5 Millionen Franken, sagt Anlagechef Stefan Beiner. Deutlich ist auch die Rückkehr der Zürcher Staatskasse BVK. Bis Ende 2015 fiel das Hypovolumen auf 817 Millionen Franken. Nun habe man wieder zugelegt, sagt Sprecher Florian Küng. Auf mehr als 1 Milliarde per Ende 2016. (…)

Das Startup Finovo sucht Pensionskassen, die in Hypothekarkredite investieren wollen, selber aber dafür kein oder zu wenig Know-how haben. Finovo übernimmt Kreditvergabe und Verwaltung. Die Zürcher Firma ist vergangenen Sommer gestartet und rechnet damit, noch im Januar die ersten drei Verträge abschliessen zu können, wie Vertriebschef Christian Stöckli erklärt.

Man habe eine sehr gute Resonanz, rund 25 Pensionskassen hätten bereits Interesse gezeigt. Finovo wendet sich an Pensionskassen mit mindestens einer halben Milliarde Franken Vorsorgegeldern, was zu einem Hypothekenengagement von 35 bis 50 Millionen Franken führe. «Auch öffentlich-rechtliche Pensionskassen haben sich bei uns gemeldet», sagt Stöckli.

Grossbanken Während die einen Hypotheken suchen, trennen sich andere davon: Manche Banken haben begonnen, Hypotheken von ihren Bilanzen zu nehmen. So wollen die Grossbanken UBS und CS Fonds für Pensionskassen auflegen und mit eigenen Hypotheken bestücken. Zielgrösse: Je eine halbe Milliarde Franken. Die CS bestätigt das Vorhaben, die UBS kommentiert es nicht. Offenbar stehen noch Bewilligungen durch die Finma aus.

Klar ist aber der Hintergrund: Mit dem Auslagern können die Banken ihre Bilanzen stärken, da sie die Ausfall- und Zinsrisiken nicht mehr selber tragen. Die Zürcher Kantonalbank hat über Swisscanto im Herbst bereits ein ähnliches Vehikel in Form einer Anlagestiftung mit Zusagen über 200 Millionen Franken lanciert.

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