AWP Soziale Sicherheit hat Martin Roth, Geschäftsführer der Manor-Pensionskasse zu deren Anlagestrategie befragt. Auszüge:

Herr Roth, wie sieht die strategische Asset Allocation der Pensionskasse Manor aktuell aus?
Martin Roth: Wir halten lediglich noch 10 Prozent unserer Anlagen in Obligationen Schweizer Franken und Fremdwährungen. Im Gegenzug investieren wir 16,5 Prozent in Alter – native Anlagen. Diese verteilen sich auf 11 Prozent Hedge Funds, 3,5 Prozent Private Equity und 2 Prozent Infrastruktur.

Reicht die Gesamtperformance um die Verpflichtungen zu erfüllen?
Nein. Unsere strategische Asset Allocation ergibt derzeit eine erwartete Rendite von 2,3 Prozent und unsere Sollrendite beträgt 2,8 Prozent.

Was heisst das für die Versicherten?
Vor diesem Hintergrund werden wir per 1.1.2017 ein neues Vorsorgereglement mit einem technischen Zinssatz von 1,5 Prozent und einem Umwandlungssatz von 5,0 Prozent bei Alter 65 einführen. Dies ermöglicht uns, die Sollrendite leicht unter die erwartete Rendite von 2,3 Prozent zu senken.

Lässt sich nicht mit weiteren Vermögensumschichtungen der Renditebedarf decken?
Für die Pensionskasse Manor ist eine reine Vermögensumschichtung nicht mehr zielführend, ausser wir könnten das Risiko der Anlagestrategie stark erhöhen. Dies ist aber bei einem Deckungsgrad von 112 Prozent nicht opportun.

An Alternativanlagen werden der Mangel an Transparenz und die Höhe der Verwaltungsgebühren kritisiert. Ist die Kritik berechtigt, nachdem die neuen Transparenzvorschriften in Kraft sind?
Nein. Wir haben heute eine Transparenzquote von über 99 Prozent und erfassen systematisch sämtliche Kosten der Alternativen Anlagen. Diese Transparenz ist insbesondere bei Konditionsverhandlungen und Quervergleichen sehr nützlich. Sämtliche Kosten der Alternativen Anlagen werden regelmässig in Bezug zu den erzielten Nettorenditen gestellt.