imageIn einem Bericht zur Eco-Sendung vom 12.9.16 schreibt SRF: Die Pensionskasse der Credit Suisse zwingt Angestellte bei der Pensionierung neu zum Bezug von Alterskapital. Damit schiebt sie ihre Anlage-Risiken auf die Pensionäre ab. Diese Weitergabe von Risiken auf die Versicherten hat System, weit über die Credit Suisse hinaus.

Konkret wird die Pensionskasse der Credit Suisse ab 2018 individuelle Anlagestrategien für ihre PK-Versicherten einführen. Und sie senkt die Lohnschwelle des zwangsweisen Kapitalbezugs der zweiten Säule für ihre Mitarbeitenden von 126‘900 Franken auf noch 98‘700 Franken ab. Das heisst, für viele Angestellte mit mittleren Löhnen entfällt oberhalb dieser Grenze die Möglichkeit für eine garantierte, lebenslange Rente.

Die individuellen Anlagestrategien, aus der die Angestellten der Credit Suisse wählen können, sind sogenannte «1e-Vorsorgepläne». Diese Anlageprodukte sind seit 2006 zugelassen. Doch erst jetzt – in Zeiten von Negativzinsen – werden sie für die Pensionskassen wirklich interessant. Nicht nur tragen bei diesen Vorsorgeplänen die Versicherten das Anlagerisiko, sie werden bei der Pensionierung auch zum Bezug des Kapitals gezwungen.

Für Stefan Thurnheer vom VZ Vermögenszentrum ist diese Entwicklung zweiseitig: «Zum einen ist es ein Wunsch der Versicherten, selber zu entscheiden, wie sie das Geld in der Pensionskasse anlegen. Auf der anderen Seite versuchen Pensionskassen, Risiken zu vermindern in diesen schwierigen Anlage-Zeiten. Da ist ein Kapitalzwang, die Auszahlung also, ein Mittel, um das Risiko zumindest teilweise in der Pensionskasse zu vermindern.»

Colette Nova vom Bundesamt für Sozialversicherung sagt: «Für viele Leute ist das eine Überforderung oder zumindest eine sehr grosse Herausforderung. Während man in der Vorsorge-Einrichtung ist, übernimmt das die Vorsorge. Für nachher muss man selber schauen.»

  SRFtv  Sendung Eco