blickDer Blick, der einst den Begriff Rentenklau in die Welt setzte (2002 aus Anlass der Mindestzins-Senkung), hat ihn nun definitiv ebenfalls auf die Generationen-Umverteilung umgepolt. So heisst es jetzt auch im Blick über einem aktuellen Beitrag “Rentenklau an den Jungen”. In seinem bemerkenswerten Artikel (mit NZZ-Zitat) zum aktuellen Finma-Bericht schreibt Guido Schätti

Die 2,2 Milliarden, welche die BVG-Versicherungen von jung zu alt umschaufeln, sind nur die Spitze des Eisberges. Denn die Lebensversicherungen decken nur 20 Prozent des Marktes ab. Die Situation der Pensionskassen ist aber kaum besser. Tatsächlich dürften also rund 10 Milliarden Franken umverteilt werden. 

Schuld an diesem Schlamassel sind wir alle. Am 7. März 2010 lehnte eine Mehrheit von 73 Prozent die Anpassung des Renten-Umwandlungssatzes an die gestiegene Lebenserwartung ab. Die Gewerkschaften und der K-Tipp hatten das Referendum ergriffen und unter dem Schlagwort «Rentenklau» eine populistische Kampagne geführt.

Das Geld versickere bei den Versicherungen, behaupteten sie. Heute ist klar: Das Nein öffnete Tür und Tor für einen viel grösseren Rentenklau. Die Leidtragenden sind die Arbeitnehmer. Mit ihren Ersparnissen in der 2. Säule werden heute die Renten der Pensionierten bezahlt.

Seit der Abfuhr vor sechs Jahren hat die Politik das heisse Eisen nicht mehr angepackt. Der nächste Anlauf ist die Altersreform 2020. Doch bis diese in trockenen Tüchern ist, kann es noch Jahre dauern. Die «Neue Zürcher Zeitung» fordert deshalb eine Tempoverschärfung.

Der Finma-Bericht biete sich «als Pflichtlektüre für Parlamentarier an, denn deren Fehlleistungen sind kolossal». Der Fehler solle mit einem Parlamentsbeschluss aus der Welt geschafft werden, regt die Zeitung an. 

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