beobachter 2Der Beobachter schreibt über die Problem von Unternehmen mit schlechter Versichertenstruktur bei der Suche resp. dem Wechsel des Anschlusses an eine Sammelstiftung. Im Artikel heisst es:

Sehr schlechte Karten haben Firmen mit ungünstiger Altersstruktur. Wenn mehr als 20 Prozent aller Ver­sicherten Rentner oder 20 Prozent der aktiv Versicherten älter als 55 sind, sei die Ausgangslage schwierig, sagt ­Felix Brandenberger, Leiter Vertrieb bei der ASGA-Pensionskasse. Seine Sammeleinrichtung nehme solche ­Firmen nicht mehr auf, zum Schutz ­ihrer Mitglieder. Als Genossenschaft sei man in erster Linie den eigenen Versicherten verpflichtet.

So lehnte die Sammelstiftung Profond vergangenes Jahr jede zehnte Anfrage von Firmen ab. Bei anderen dürften es ähnlich viele sein; Profond ist 
aber die einzige, die genaue Zahlen nennt. Kein Angebot erhielten Firmen mit weniger als vier Versicherten und ­einer Lohnsumme von weniger als 300’000 Franken, sagt Profond-Geschäftsführer Martin Baltiswiler. Zudem erfolge bei Firmen aus «gewissen Branchen» oder mit hohem Rentneranteil eine «Einzelfallbeurteilung».

Die Lebensversicherer Axa und Swisslife bestätigen nur, dass weniger Vollversicherungs- und immer öfter teilautonome Lösungen zum Tragen kommen. Und wenn sie Vollversicherungen anbieten, wird es meist teurer; denn hier tragen die Lebensversicherer das Risiko, während bei teilautonomen Lösungen die Firmen stärker in der Pflicht ­stehen. Bei Unterdeckung müssen sie Sanierungsmassnahmen allenfalls mitfinanzieren. «Nicht jedes Unternehmen, das eine Vollversicherung wünscht, kann diese im heutigen Markt erwerben», schrieb denn auch die Aufsichtsbehörde Finma in ihrem letztjährigen Bericht. (…)

Gut ein Fünftel der Firmen, die ­eine Anschlusslösung suchen, finden keine bessere Offerte, schätzt auch Stefan Thurnherr, Vorsorgeexperte beim Versicherungszentrum VZ. Kaum Chancen gebe es für Kassen mit reinen Rentnerbeständen. «Wir haben kürzlich für die Rentner eines Unternehmens, das die Schweiz verlässt, ­eine Anschlusslösung gesucht. Alle elf Anfragen wurden negativ beantwortet», erzählt Thurnherr. Da bleibt nichts anderes übrig, als die Pensionskasse weiterzuführen.

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