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Michael Ferber beschäftigt sich in der NZZ mit den teilweise markanten Senkungen der Umwandlungssätze in letzter Zeit. Schlagzeilen haben insbesondere BVK und die CS-Pensionskasse mit Sätzen unter 5% gemacht. Ferber schreibt:

Was hat es zu bedeuten, wenn zwei der grössten Pensionskassen solche Entscheide fällen? Jérôme Cosandey vom Think-Tank Avenir Suisse schliesst nicht aus, dass weitere Pensionskassen bald ähnliche Massnahmen ankündigen. Mit ihren Reformpaketen hätten die Pensionskasse der CS sowie die BVK die psychologisch wichtige Grenze von 5% beim Umwandlungssatz durchbrochen. Dies könnte andere Pensionskassen dazu animieren, dies ebenfalls zu tun. Zudem sorgen die extrem niedrigen Zinsen für Druck auf die Vorsorgeeinrichtungen. (…)

Des Weiteren sorgen die internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS und US-GAAP für Druck auf die berufliche Vorsorge. Der Standard IAS 19 führe mehr und mehr dazu, dass international tätige Unternehmen beträchtliche Verbindlichkeiten ausweisen müssten – was sie dazu verleite, die Risiken von Vorsorgeplänen auf ihre Mitarbeiter abzuwälzen, heisst es in der Branche. Dies könne dadurch geschehen, dass für Kaderpläne obligatorisch nur noch der Kapitalbezug vorgesehen wird oder dass Wahlpläne für die Anlagestrategie eingeführt werden. In beiden Fällen geht das Risiko für die Kapitalbewirtschaftung an die Versicherten über. Das Unternehmen könne seine Bilanzverpflichtungen dementsprechend kürzen, sagt der unabhängige Finanz- und Vorsorgeexperte Daniel Dubach. Von dieser Seite her komme starker Druck auf das Pensionskassensystem zu. Auch einige Unternehmen aus dem Industriebereich, die wegen des starken Frankens unter Druck stünden, dürften über Kürzungen bei der beruflichen Vorsorge nachdenken.

 NZZ