mercerDie Schweiz ist im Vergleich der Altersvorsorgesysteme in 27 ausgesuchten Ländern von Platz 4 auf Platz 6 abgestiegen. Spitzenreiter bleibt Dänemark, gefolgt von den Niederlanden und Australien. Die Schlusslichter im Ranking sind Indien, Japan und Argentinien. Zu diesem Ergebnis kommt der  „Melbourne Mercer Global Pension Index 2016“. Dieser wurde vom Beratungsunternehmen Mercer bereits zum achten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies erstellt.

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Die Studie untersucht und bewertet die Altersvorsorge verschiedener Länder hinsichtlich ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Dabei wurden neben den staatlichen Rentensystemen und der betrieblichen Altersversorgung auch private Vorsorgemassnahmen berücksichtigt. In diesem Jahr hat sich der Index vor allem mit den Auswirkungen der raschen Alterung der Bevölkerung sowie mit der Frage befasst, inwieweit die Rentensysteme der einzelnen Länder auf den damit einhergehenden, beträchtlichen finanziellen Druck vorbereitet sind.

Dänemark hat sich den Spitzenplatz erneut unter anderem durch die solide Finanzierung, das hohe Vermögens- und Beitragsniveau sowie ein gut reguliertes privates Vorsorgesystem gesichert (80.5 von 100 möglichen Punkten).

Das Schweizer Vorsorgesystem ist mit einem Gesamtindexwert von 68.6 von Rang 4 auf Rang 6 abgerutscht. Wesentliche Ursache ist der Rückgang der Nettoersatzrate, d.h. die Nettorente im Verhältnis zum Lebenseinkommen. Auch im Bereich „Nachhaltigkeit“ mussten Punktverluste in Kauf genommen werden, da bei steigender Lebenserwartung und gleichbleibendem Pensionierungsalter die Pensionierungsdauer zugenommen hat.

„Das Vorsorgesystem der Schweiz ist weiterhin solide. Die Steigerung der Lebenserwartung führt jedoch zu Handlungsbedarf“, so Catherine Schoendorff, Geschäftsführerin von Mercer in der Schweiz. „Die in den Pensionskassen erfolgten Überprüfungen und Anpassungen der Verzinsungen, der Umwandlungssätze für die Altersleistungen, der Finanzierung und der Anlagestrategien sind weiterhin notwendig. Mit einer schrittweisen Erhöhung des ordentlichen Pensionierungsalters und einer höheren Arbeitsmarktbeteiligung älterer Arbeitnehmer könnte das Schweizer Vorsorgesystem noch robuster gestaltet werden.“

Weitere Empfehlungen, die sich aus den Studienergebnissen ergeben:

  • Einführung einer Regelung, nach der ein Teil der Altersleistung als Rente bezogen werden muss
  • Aufhebung der gewährten Steuervergünstigungen auf Kapitalzahlungen im Vergleich zu Renten
  • Steigerung der Wohneigentumsquote

  Mercer Schweiz / NZZ