Jérôme Cosandey von Avenir Suisse nimmt die nach seiner Erfahrung selektive Informationspolitik des BSV aufs Korn. Er schreibt: “Gewisse Informationen werden nie veröffentlicht, während andere einfach verschwinden. Im Februar veröffentlichte das BSV ein Faktenblatt über die Folgen der Altersvorsorge 2020 für die Frauen. Das Dokument enthielt den Hinweis, dass das Pensionsalter der Frauen im Jahr 1948 bei 65 Jahren lag.1957 und 1964 wurde es auf 63 beziehungsweise 62 Jahre gesenkt; zwei Entscheide, die von den Männern getroffen wurden, da Frauen kein Stimmrecht hatten. 2001 und 2005 wurde es dann erneut angehoben. Das Dokument unterstrich, dass die Frauen infolge der massiven Umverteilung in der AHV (Mindestrente für alle, Maximalrente für hohe Löhne, Erziehungsgutschriften) 57% der Renten bezogen, aber nur 33% der Lohnbeiträge einzahlten.

Natürlich stiess ein solches Dokument bei feministischen Bewegungen auf Kritik. Die Stellungnahmen sind im Internet einsehbar. Wer sie aber mit dem Originaldokument vergleichen will, wird enttäuscht. Das Faktenblatt ist von der BSV-Webseite verschwunden. Wem nutzte das Dokument und wer profitiert von seinem Verschwinden? Welches Dossier ausserhalb des Eidgenössischen Departements des Innern könnten diese Informationen ebenfalls betreffen? Die Frage bleibt offen. Gemäss dem Sprecher des BSV soll in Kürze ein «um wichtige Aspekte ergänztes» Dokument publiziert werden. Wir warten mit Spannung auf den Vergleich der beiden Texte.”

Avenir Suisse