image

Die Idee, Pensionskassen Anlagen an einen sogenannten «Zukunftsfonds Schweiz» zur Vorschrift zu machen, wird von Gerhard Schwarz kritisch hinterfragt. Es drohen diverse Fallgruben. In der NZZ schreibt er: “Die Vermutung, die Schweiz liege bei Forschung und Patenten vorne und bekunde bei der Umsetzung in wertschöpfungsstarke Produkte Mühe, weil das Risikokapital fehle, ist naheliegend. Aus ihr nährt sich die Idee eines Zukunftsfonds Schweiz, die dank einer Motion von Ständerat Konrad Graber sogar in der grossen Politik angekommen ist. Spiritus Rector ist Henri B. Meier, einst der Finanzchef von Hoffmann-La Roche. (…)

Die Pensionskassen könnten aber diese Probleme selbst lösen; sie könnten einen Fonds gründen und so das Grössen- und das Kompetenzproblem lösen. Dass sie es nicht tun, ist nicht zwingend Ausdruck mangelnder unternehmerischer Attitüde, auf die mit einer staatlichen Initiative geantwortet werden muss, sondern eher Ausdruck fehlender Investitionsmöglichkeiten. Darauf deutet anekdotische Evidenz hin: Es fehlt nicht an Kapital, sondern an Projekten. Und auch gewisse Rahmenbedingungen sind hinderlich. So wäre im Risikokapitalsegment die Möglichkeit vonnöten, Verluste 15 oder 20 Jahre vorzutragen statt nur 7 Jahre. Und bei den Pensionskassen wäre mehr Risikobereitschaft vorhanden, wenn Investitionen in Wagniskapital über längere Zeit zum Einstandswert verbucht werden könnten, da sie es oft erst nach zehn Jahren in die Gewinnzone schaffen, dann aber gelegentlich richtig.”

  NZZ