Die Fundamental-Opposition von Gewerkschaften und SP gegen die vorgeschlagene Senkung des Umwandlungssatzes auf 6% in der Altersvorsorge 2020 scheint sich langsam in Richtung eines Einschwenkens auf 6,4% zu wandeln. Matthias Kuert von Travail.Suisse äussert sich jedenfalls so in einem Newsletter des PK-Netz. Er schreibt: “Der Bundesrat will den Mindestumwandlungssatz auf 6.0 Prozent senken. Das mag versicherungstechnisch richtig sein, ist aber ein politisch drastischer Schritt. Schon heute erreichen nicht alle Rentner/innen das Leistungsziel der Bundesverfassung, nämlich 60 Prozent des letzten Lohnes aus der ersten und zweiten Säule. Eine einseitige versicherungstechische Sicht ist nicht angebracht. Die heutigen Rentenhöhen müssen gesichert werden. (…)
Auch wenn die Ausgleichsmassnahmen etwas kompliziert daherkommen und deshalb schwierig zu kommunizieren sind, sind sie grundsätzlich richtig. Zu prüfen ist allerdings, ob sich im Sinne eines Kompromisses eine Senkung auf 6.4 als mehrheitsfähig erweisen könnte. So wären weniger umfangeiche Ausgleichsmassnahmen notwendig. Auch wäre eine kurzfristig wirksame Kompensation über die AHV einfacher zu vermitteln. Hier sollte die Möglichkeit geprüft werden, die Rentenformel so zu ändern, dass auch tiefere Einkommen näher an die AHV-Maximalrente kommen und so einen Ausgleich zum tieferen Umwandlungssatz erhalten.”