Zum zehnten Mal in Folge hat die SonntagsZeitung in Zusammenarbeit mit der Weibel Hess & Partner einen umfassenden Vergleich unter den offenen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen durchgeführt. Dabei wurden teilweise beträchtliche Differenzen ermittelt. Zu den Ergebnissen wird festgestellt: “Der Wettbewerb unter den Pensionskassenanbietern spielt weiterhin voll. Ein guter Zeitpunkt für jedes KMU, die bestehende Pensionskassenlösung zu überprüfen. Nebst den Kosten gilt es aber weitere Faktoren zu berücksichtigen, um die für den Betrieb individuell optimale Vorsorgelösung zu finden.” Zu den einzelnen Ergebnissen heisst es:
“Das Wachstum der Kassen ist im Jahr 2014 hauptsächlich auf den anhaltende Druck auf firmeineigene Pensionskassen zurückzuführen, welche sich Sammelstiftungen angeschlossen haben. Die durchschnittlichen Verwaltungskosten der untersuchten Pensionskassen liegen bei rund 360 Franken pro Person. Wobei die Verwaltungskosten des teuersten Anbieter fast 60% höher ausfallen als der Durchschnitt.
Die unabhängigen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen erzielten im Jahr 2014 Anlagerenditen die mit wenigen Ausnahmen klar über der langfristigen Zielrendite von 2.5 %bis 5.0% liegen. Da aber die Pensionskassen die Anlageüberschüsse zur Stärkung ihrer Reservepolster verwendeten, mussten sich die meisten Versicherten mit der gesetzlichen Minimalverzinsung von 1.75% zufrieden geben. Durchschnittlich resultiert bei der Verzinsung trotzdem ein erheblicher Unterschied. So haben die Versicherten im Zehnjahresvergleich bei der Pensionskasse mit der höchsten Verzinsung durchschnittlich 3.23% erhalten. Die geringste Verzinsung hingegen lag bei lediglich 1.98%. Zudem sind die Pensionskassen bei der Bestimmung des Umwandlungssatzes im überobligatorischen Bereich frei. Auch dort zeigen sich erhebliche Unterschiede.”
pw. Der Vergleich wird auf dem Markt stark beachtet, aber nicht überbewertet. Es ist nicht auszuschliessen, dass für den Vergleich teilweise günstigere Bedingungen gelten als für echte Offerten. Jedenfalls scheint das die Einschätzung in Broker-Kreisen zu sein. Dort wo objektive Daten in den Vergleich einfliessen, ergeben sich aber wertvolle Vergleichsmöglichkeiten.
Update. Man darf aber auch gegenüber den sog. objektiven Daten skeptisch sein. Bspw. bei den angegebenen Diskontsätzen für die Übernahme von Rentnerbeständen. Hier werden Zinssätze zwischen –0,5% (Swiss Life) und 3,5% (Coopera) angegeben. Wobei die 3,5% wohl nicht ganz ernst gemeint sein dürften. Auch die 3% bei der Asga haben sich bei Nachfrage nicht bestätigt. Real sind es 2%.