Hansueli Schöchli mokiert sich in der NZZ über die “lockeren Sprüche der Gewerkschafter” (welche einen Franken/Eurokurs von 1.40 empfehlen) und lässt sich dann über die Gemeinschaftswährung aus:

Im Kern ist die Frankenstärke vor allem das Spiegelbild des Euro-Problems. Der Euro ist eine Fehlkonstruktion, weil ihm die zentrale Basis fehlt – eine europäische politische Identität. Doch ein Ende mit Schrecken ist für Europas Politiker das schlimmere Szenario als ein Schrecken ohne Ende, weshalb Durchwursteln angesagt bleibt. Die Schweiz muss mit dieser Fehlkonstruktion und mit periodischen Fieberschüben an den Devisenmärkten leben. Es gibt keine für alle Zeiten «richtige» Antwort zum Währungsregime. Die Optionen sollten offen bleiben. Klar scheint, dass auf absehbare Zeit die Deklaration einer neuen Kursgrenze wenig glaubhaft wäre und der Erfolg der Kursgrenze Franken/D-Mark von 1978 nicht eins zu eins auf die heutige Situation zu übertragen ist. Der Euro-Raum ist politisch und wirtschaftlich viel heterogener und weniger stabil als das damalige Westdeutschland. Die Schweiz wird sich deshalb der Geldpolitik im Euro-Raum noch viel weniger ausliefern wollen als der Geldpolitik der damaligen Bundesbank.

  NZZ