imageFuW interviewte Adrea Nowak, Strategieberaterin bei der CS für inst. Kunden, zur Frage der Umschichtung der Liquidität. Auszüge:

Frau Nowak, die Pensionskassen halten im Schnitt 7% des Vermögens liquide am Geldmarkt. Wie sollen diese Mittel gescheiter angelegt werden?
Alexandra Nowak:
Die für die Zahlungsbereitschaft notwendige strategische Quote der liquiden Mittel beträgt in der Regel 2 bis 3% des Vermögens. Für überschiessende Teile bestehen viele Investmentmöglichkeiten. Den Pensionskassen zugänglich sind bei detaillierter Betrachtung rund zwanzig Anlageklassen, von denen lediglich für Liquidität eine negative Rendite erwartet wird.

Was darf noch an Performance erwartet werden im Obligationenbereich, in dem die Kassen rund ein Drittel des Vermögens investiert halten?
In den letzten fünf Jahren haben Zinseinkünfte zusammen mit der Aufwertung des Bestands kumuliert eine Performance schweizerischer Obligationen von jährlich etwa 3,5% erbracht. Nun rechnen wir für den laufenden fünfjährigen Zeitraum mit nur wenig mehr als 0% Performance aus Zins und Kursveränderung. Auf Zinspapieren mehr zu verdienen, geht nicht ohne die Bereitschaft, zumindest leicht grössere Wertschwankungs- und Ausfallrisiken einzugehen, bspw. durch Anleihen von Unternehmen oder durch Anteile an Portfolios verbriefter Unternehmenskredite, sogenannten Senior Secured Loans.

Sollten die Pensionskassen einen grösseren Teil des Vermögens in Aktienanlagen umschichten, die gemäss aktueller Auswertung des CS-Pensionskassenindex 31% der Kassenvermögen ausmachen?
Das muss jede Institution mit Blick auf die eigene Risikostruktur und die Schichtung der Verpflichtungen durch eine Asset-Liability-Studie bestimmen. Generell stellen wir fest, dass die Kassen in der zurückliegenden Dekade die Vermögensanteile von Anleihen, Aktien und Immobilien äusserst stabil gehalten haben. Das Geschehen an den Finanzmärkten, alle Krisen und Rückschläge, hatten wenig Einfluss auf diesen strategisch motivierten Anlagemix, und das dürfte wohl so bleiben.

  FuW