Beat Kappeler rechnet in der NZZ am Sonntag aus, wieviel an Kapitalerträgen den Versicherten in der 2. Säule und überhaupt allen Sparern durch die Geldpolitik der Zentralbanken der USA, Japans, Grossbritanniens und der EU verloren gehen. Die SNB nimmt er von den Vorwürfen aus, weil sie unter Druck handle.

Der Raub durch Nullzinsen schlägt dem Schweizer Sparer nicht nur die Pensionsverzinsung aus der Hand, sondern allen Sparern und Anlegern etwa 16 Mrd. Fr. oder 2000 Fr. pro Kopf und Jahr.

Dieser Verlust ergibt sich aus den knapp 800 Mrd. Fr. starken Spar- und Anlagekonten auf Schweizer Banken und der Postfinance sowie auf deren ausgegebenen Anleihen, Pfandbriefen, Kassenobligationen. Rechnen wir mit bescheidenen 2% Zins, die normal wären in einem Umfeld sonst leicht sinkender Preise, dann beläuft sich die erwähnte Prellung um den Zins pro Person und pro Haushalt auf 4000 bis 8000 Fr.

Es ist kein Trost, dass auf der Schuldnerseite allein für die Hypotheken in der Schweiz von 950 Mrd. Fr. auch 2 Prozentpunkte Zins, also knapp 20 Mrd. Fr., eingespart wurden. Denn daran zeigt sich die enorme Umverteilung durch die Nullzinspolitik. Die Zinsen für Kredite der Firmen werden ebenso verbilligt. Schwerer als die blosse Umverteilung wiegen aus ökonomischer Sicht die fehlgeleiteten Kapitalien.

Kappeler schliesst mit dem Aufruf: “Das geht nun schon vier Jahre so, und Draghi liess keinen Zweifel daran, dass es noch Jahre so weitergehen wird. Offener Strassenraub – und protestieren Bundesrat und Nationalbank für uns?”  Protest von Seiten dieses Bundesrats und dieser SNB ist nicht zu erhoffen– und wäre wohl auch weniger, als wir erwarten dürften.