(sda) ⋅ Die Umweltverbände WWF, Greenpeace und 350.org sowie SP und Grüne fordern den Ausstieg von Pensionskassen und Grossbanken aus Erdöl-, Gas- und Kohleinvestitionen bis in fünf Jahren. Denn diese Investitionen seien nicht nur ökologisch verheerend, sondern würden auch ein hohes wirtschaftliches Risiko bergen.

Alle redeten heute von der Immobilien- oder der Dotcom-Blase und keiner von der «Carbon Bubble», gaben die Organisationen an einer Medienkonferenz bekannt. Nicht umsonst habe die Grossbank HSBC schon vor einem Jahr warnend gemeldet, dass 40 bis 60 Prozent der Marktwerte von Öl- und Gas-Konzernen gefährdet seien.

Die fossilen Titel seien doppelt unter Druck. Einerseits verschärften viele Staaten Gesetze, um die Risiken fossiler Energien einzudämmen und die Energieversorgung in Richtung erneuerbarer Energien zu lenken. Anderseits stiegen immer mehr Investoren aus fossilen Investitionen aus.

Das sei fatal, denn die 200 grössten fossilen Energiekonzerne wiesen ein gigantisches Kapital in der Höhe von 4000 Milliarden Dollar auf: Es drohe deshalb ein massiver Kurssturz mit unabsehbaren Folgen.

SP und Grüne fordern deshalb Vorgaben für Anleger von Volksvermögen. Die SP verlangt, dass die Pensionskassen, die Nationalbank, die Suva und der AHV-Fonds keine Wertpapiere mehr von Konzernen kaufen dürfen, welche Erdöl, Erdgas oder Kohle fördern oder entsprechende Rohstoffreserven besitzen.

Bestehende Wertpapiere sollten innerhalb von fünf Jahren abgestossen werden. Die Grünen verlangen zusätzlich eine strengere Kontrolle der Grossbanken bei Investitionen im Bereich fossiler Energieträger durch die Finanzmarktaufsicht Finma.

  NZZ / NZZ / SRF / Mitteilung WWF