2Michael Schäfer schreibt in der NZZ: “Im Ausland machen sich viele institutionelle Investoren Gedanken, wie sich eine verschärfte Klimapolitik auf ihre Anlagen auswirken würde. In der Schweiz ist dies bis jetzt nicht der Fall.”
Diese Debatte wurde 2011 durch die Nichtregierungsorganisation Carbon Tracker intensiviert. Sie rechnet Investoren seither vor, was es für im Bereich fossiler Energien tätige Firmen bedeutet, wenn die Erderwärmung auf zwei Grad seit Beginn der Industrialisierung begrenzt werden soll. Diese Argumentationslinie wurde inzwischen durch andere Analytiker wie die des Research-Anbieters Kepler Cheuvreux oder der Bank HSBC unterstützt.
Die Zahl der Pensionskassen wächst, die sich zu diesem Schritt entschlossen haben. Jüngst kündigte der grösste norwegische Pensionsfonds, KLP, an, Gelder aus Firmen zurückzuziehen, die ihre Erträge mehrheitlich mit Kohle erzielen. Bei Titeln von Erdöl- und -gasfirmen unterliess KLP den Schritt dagegen, weil man befürchtet, dass dies sogar künftige Renditen beeinträchtigen könnte.
In der Schweiz sei die Diskussion um die CO2-Blase bei institutionellen Investoren noch nicht angekommen, schreibt Schäfer. Einzelne wie die Nest-Sammelstiftung haben die Papiere von Firmen aus dem Bereich fossiler Energien seit je gemieden und sind von der Thematik nicht betroffen. Bei der grossen Mehrheit der Investoren, in deren Portfolios diese ein wichtiger Teil der Aktienanlagen sind (im Weltindex MSCI World machen sie 10% aus), hat sie bisher wenig bewegt.
pw. Es wäre anzufügen, dass bei regulatorischen Entscheiden, die Förderung und die Verwendung fossiler Brennstoffe kurzfristig und massiv einzuschränken, noch sehr viel weitere Anlagen betroffen wären. Z. Bsp. müssten mit dem gleichen Argument auch Anlagen bei Fluggesellschaften und Automobilherstellern etc. subito aufgegeben werden.
