Der Berner Regierungsrat Bernhard Pulver erklärt in einem Interview mit der Berner Zeitung, warum die Steuerzahler die ganze Unterdeckung beheben sollen und wieso Leistungskürzungen in der Lehrerkasse schwieriger sind.
Sie schlagen vor, dass der Kanton – die Allgemeinheit – die ganze Unterdeckung der staatlichen Pensionskassen beheben soll. Das sind zurzeit fast 3 Milliarden. Die Arbeitnehmer müssen sich nicht beteiligen. Werden die Steuerzahler das akzeptieren?
Ich hoffe es. Es ist ja auch nicht so, dass die Angestellten sich nicht beteiligen müssen. Da die Pensionskassen ihre Renditeprognosen senken, entstehen umgehend neue Lücken – und für diese kann der Kanton nicht auch noch aufkommen. Hier werden Leistungskürzungen nötig sein. Zudem werden die Arbeitnehmer im Beitragsprimat künftig auch das Risiko tiefer Renditen tragen. Damit, denke ich, ist die Opfersymmetrie gewahrt.
Versicherte privater Pensionskassen müssen ihre Kassen ohne Steuergeld sanieren.
Das weiss ich, und ich verstehe, dass sich viele ärgern, wenn sie nun mithelfen müssen, staatliche Pensionskassen zu sanieren. Aber wir Steuerzahler sind halt auch Arbeitgeber und müssen dieses Risiko mittragen. Man darf zudem nie vergessen, dass unser Personal einen enormen Lohnrückstand aufweist, gerade auch bei den Lehrpersonen. Wenn wir so gute Löhne zahlen könnten wie der Bund, könnten wir es uns eher leisten, bei der Vorsorge knausrig zu sein. Ich denke, das werden die Bernerinnen und Berner verstehen.