imageWährend generell das aktuelle Zinsumfeld für die Pensionskassen schwere Probleme bringt, könnte es für die Ausfinanzierung unterdeckter Kassen natürlich auch von Vorteil sein. PK-Experte Martin Wechsler hat für die BLPK , die kant. Kasse Baselland, gerechnet, welche Einsparungen durch die Fremdfinanzierung der anstehenden Sanierung über den Kanton erzielt werden könnten. Wechsler schreibt in seinem Papier: “Der Regierungsrat Baselland hat sich für das System der Vollkapitalisierung entschieden. Die bestehende Deckungslücke von rund 2.3 Milliarden Franken soll ausfinanziert werden. Der Fehlbetrag soll der Pensionskasse jedoch nicht einmalig überwiesen werden, sondern es wird eine Forderung der Pensionskasse gegenüber dem Staat begründet. Diese Forderung soll mit 3% verzinst werden und wird im Verlaufe der nächsten 40 Jahre zurückbezahlt. Zusätzlich zur Deckungslücke von 2.3 Milliarden Franken kommen so noch 1.7 Milliarden Franken Zinszahlungen dazu. Insgesamt werden Versicherte und Arbeitgeber mit über 4 Milliarden Franken belastet.

Eine teure Lösung, wenn man die aktuelle Zinssituation ansieht. „Gute Schuldner“ wie der Kanton Basellandschaft müssen für eine 10-jährige Anleihe heute nur 0.5% zahlen, für eine 30-jährige Anleihe 0.9%. Die Zinslast von 3%, welche den Versicherten und Arbeitgebern sprich dem Steuerzahler aufgebürdet wird, ist also viel zu hoch. Als weitaus günstigere Variante könnte der Kanton den Fehlbetrag von 2.3 Milliarden Franken auf dem Kapitalmarkt zu tiefen Zinsen aufnehmen. Die Pensionskasse würde dann zu genau diesen Konditionen die Schuld an den Kanton zurückbezahlen. Die Anleihen könnten vom Kanton über mehrere Jahre und Tranchen gestuft werden, woraus aktuell eine Zinsbelastung von unter 1% resultieren würde. Bereits im ersten Jahr spart man 46 Millionen Franken Zinszahlungen. Auf den ersten Blick scheint die Zinsdifferenz von 1 % zu 3 % gering. Doch der Zinseszinseffekt und die damit einhergehende schnelleren Amortisation summieren diese kleine Differenz zu riesigen Beträgen. Dies zeigt die beiliegende Rechnung. Muss die Pensionskasse ihre Schuld nur mit 1 % und nicht 3 % verzinsen, spart sie insgesamt 1.35 Milliarden Franken. Die Zusatzbelastung von Versicherten und Steuerzahler sinkt um rund ein Drittel. Mit 1% statt 3% Zinssatz ist die Pensionskasse auch viel schneller saniert – in 27 statt 40 Jahren.”

 Beitrag Wechsler