arbeitgeberAn der Frühjahrs-Medienkonferenz des Arbeitgeberverbands hat sich dieser zu den Themen Mindestlöhne, Umwandlungssatz und Whistleblower geäussert. Zum UWS werden in einer Medienmitteilung die grundlegenden Überlegungen dargestellt.

  • Gemäss Experten müsste der Umwandlungssatz sogar noch weiter als von 6,8 auf 6,4 Prozent gesenkt werden, um die Unterdeckung von Pensionskassen zu vermeiden. Schon jetzt werden wegen zu hoher Renten bei den Vorsorgeeinrichtungen 300 bis 600 Millionen Franken pro Jahr von der Aktivgeneration zu den Rentnern umverteilt. Der durchschnittliche Deckungsgrad erreichte Ende 2011 nach Angaben des Bundesamts für Sozialversicherungen nur noch 98 Prozent.
  • Zahlreiche Pensionskassen («umhüllende» bzw. überobligatorische Kassen) sind schon heute gezwungen, teils viel tiefere Umwandlungssätze als 6,8 Prozent anzuwenden, wie aus der neusten Umfrage von Swisscanto hervorgeht.
  • Laut dem Pictet BVG-Index, der als Benchmark gilt, sank die annualisierte Rendite der Vorsorgeeinrichtungen von Ende 1999 bis Ende 2011 auf 2,77 Prozent. Sie war damit viel tiefer als die zur Finanzierung des gültigen Mindestumwandlungssatzes erforderlichen 4,5 bis 5 Prozent.

imageWolfgang Martz, Vizepräsident des SAV, stellte klar, dass aus Arbeitgebersicht rasch und umsichtig gehandelt werden muss. Sonst drohen schmerzhafte und einschneidende Sanierungsmassnahmen: «Das wäre aber sozialpolitisch unverantwortlich», sagte Martz. Dem Gewerkschaftsbund warf er Schönfärberei und Verzögerungstaktik auf Kosten der Beitragszahler vor. Das Hoffen auf höhere Zinsen sei falsch – und das Sparpotenzial bei den Verwaltungskosten reiche bei weitem nicht aus, um die Finanzierungslücke zu schliessen. Mit dem Beharren auf einem unkorrekten Umwandlungssatz verschärfe der Gewerkschaftsbund die Probleme und verhindere sozialverträgliche Anpassungslösungen. Schliesslich betonte Martz, dass zur Sicherung der Finanzierung auch die Erhöhung des Rentenalters notwendig ist: Dann können die Versicherungsrechnungen auch mit einer geringeren Anpassung des Umwandlungssatzes wieder ins Lot gebracht werden.

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