Die Mandatsvergabe an JP Morgan durch die BVK hat in Zürich zu politischem Aufruhr geführt. Die NZZ schreibt: “Hans Frei, Präsident der SVP-Kantonsratsfraktion, steigt angriffslustig ins neue Jahr. Empört ist er darüber, dass die größte kantonale Pensionskasse der Schweiz, die Zürcher BVK, für ein ausgeschriebenes Mandat die Schweizer Tochter der amerikanischen Investmentbank JP Morgan berücksichtigt hat und nicht etwa die Zürcher Kantonalbank, die Crédit Suisse oder die UBS. Das Mandat umfasst die Verwahrung der Wertschriften der BVK, die Wertschriftenbuchhaltung sowie das Erstellen von Analysen und Risikobeurteilung . Frei will mm genauer wissen, wie es zu dieser Vergabe gekommen ist und was die Kriterien waren. Baldmöglichst werde er deshalb im Kantonsrat eine Anfrage an den Regierungsrat einreichen, sagt er gegenüber der NZZ. Er jedenfalls setzt hinter das Mandat für JP Morgan ein dickes Fragezeichen: “Es ist stossend, dass die Zürcher Persona1vorsorge diesen Auftrag ausgerechnet einem US-Institut vergibt – während gleichzeitig die USA die Schweiz im Steuerstreit ins Visier nimmt.”

Die Zürcher FDP dagegen wertet die Angelegenheit nüchterner. Für Präsident Beat Wa1ti ist diese Mandatsvergabe kein politischer Entscheid, sondern das Resultat einer gewöhnlichen kompetitiven Ausschreibung. Nur weil die ZKB eine Staatsbank sei, dürfe sie nicht von der BVK bevorzugt werden.

Auch die CVP ist über den Protest der SVP erstaunt. Fraktionspräsident Philipp Kutter sagt: “Man kann nicht dem Neoliberalismus das Wort reden und dann Zetermordio schreien, wenn einem der Ausgang einer Ausschreibung nicht passt.» Höchst problematisch sei zudem der Ansatz, amerikanische Unternehmen wegen des gegenwärtigen Steuerstreits mit einem Bann zu versehen und quasi zu einem Boykott aufzurufen. Wenn JP Morgan das beste Angebot gemacht habe, wäre es 1aut Kutter unverantwortlich gewesen, dieses nicht wahrzunehmen.