imageDer Tages-Anzeiger berichtet über die Vorsorge bei der Swiss und die Unzufriedenheit des Kabinenpersonals mit den geltenden Regelungen. “Äusserst schlecht auf ihren Arbeitgeber zu sprechen sind derzeit viele Flugbegleiter zwischen 50 und 57 Jahren. Da das Kabinenpersonal mit 58 pensioniert wird, steht die Alterskategorie vor dem Austritt aus dem Erwerbsleben. Dieser Austritt wird für viele mit grossen finanziellen Einbussen verbunden sein. Wegen der Frühpensionierung kommen sie auf weniger Beitragsjahre; gleichzeitig muss ihre Rente länger reichen.

In den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) 2002 und 2006 hatte die Swiss (wie zuvor die Swissair) zur Finanzierung der vorzeitigen Pensionierung, die von der Airline gewollt ist, eine einmalige Zahlung zugesichert, mit der auch eine AHV-Überbrückungsrente abgegolten war. Sie betrug bei Vollpensum und 22 Dienstjahren zwischen 186 480 und 279 720 Franken oder fast ein Drittel des Altersguthabens bei der Pensionierung. Im GAV von 2009 fehlt die Einmalzahlung. Laut der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers legte die Swiss das Geld aber in höhere Arbeitgeberbeiträge um; sie sparte also kein Geld. Die Summen reflektierten zudem eine Börsenlage, die es gar nicht mehr gibt.

Rund 300 Flugbegleiter haben sich im Verein Porfavor organisiert und wehren sich laut Angaben im Internet gegen die ersatzlose Streichung. Diese verursache in der Altersvorsorge vieler Flugbegleiter eine gravierende Lücke. Kapers hat für Porfavor unter 300 Betroffenen eine Erhebung durchgeführt. Laut Porfavor ergab sie, dass 80 Prozent der älteren Flugbegleiter bei der Pensionierung mit 58 eine Rente erhalten werden, die weniger als 60 Prozent des zuletzt erzielten Bruttolohnes beträgt. Ein Drittel der älteren Flugbegleiter erhält gar unter 50 Prozent des letzten Lohns.

Die Swiss steht mit der Mitarbeitergruppe Porfavor in Kontakt, verweist ansonsten aber auf den Gesamtarbeitsvertrag, der von der grossen Mehrheit des Personals angenommen worden sei. 2009 hatte die Zustimmung 76 Prozent betragen. Hannes Schläppi, Präsident des Vereins Porfavor, wollte den Stand der Gespräche mit der Swiss nicht kommentieren.”

 Tages-Anzeiger