CVP-Ständerat Urs Schwaller will nach dem klaren Nein zum Umwandlungssatz bei der beruflichen Vorsorge nun die Linke in die Pflicht nehmen. Die Leute würden älter und die Linken seien nun die Antwort schuldig, wie so hohe Renditen erzielt werden könnten, sagte er im Schweizer Fernsehen SF. «Hier wird uns die Realität schnell einholen.» Dem Parlament bleibe bis 2014 nun nichts anderes übrig, als sich auf Transparenz- und Verwaltungsvorschriften für die Pensionskassenzu beschränken. «Aber jede zusätzliche Vorschrift kostet», das dürfe man nicht vergessen.
economiesuisse : le problème reste entier. economiesuisse déplore la décision du souverain de refuser la réduction du taux de conversion minimum dans la prévoyance professionnelle. L’occasion de prendre à temps des mesures pour doter le deuxième pilier de bases solides a ainsi été manquée. Ce net refus remet en question le financement durable des prestations du deuxième pilier. Par cette décision, la population a exprimé son hostilité à l’idée d’une adaptation des prestations du deuxième pilier, une attitude qui était très tôt perceptible.
economiesuisse nimmt das Nein zur Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes mit Bedauern zur Kenntnis. Damit wurde der richtige Zeitpunkt verpasst, die 2. Säule auf ein solides Fundament zu stellen. Das Nein gefährdet die nachhaltige Finanzierung der Leistungen aus der 2. Säule. Die deutliche Ablehnung durch die Stimmberechtigten bestätigt, dass die Bevölkerung Leistungsanpassungen bei der 2. Säule kritisch gegenübersteht. Das war bei dieser konkreten Abstimmungsvorlage von Anfang an klar. Das Problem der Sicherstellung künftiger BVG-Renten und der Umverteilung von Erwerbstätigen zu Rentnern in der 2. Säule wird sich damit allerdings in Zukunft stark zuspitzen. Die längerfristige Sicherstellung der beruflichen Vorsorge bleibt damit ungelöst. Das ist weder im Interesse der Arbeitnehmer noch der Arbeitgeber und schadet damit der Wirtschaft.
ASIP: Ein emotionaler Abstimmungskampf geht mit einem Ergebnis zu Ende, das die bestehenden Probleme in der beruflichen Vorsorge leider ungelöst belässt. Die unfaire Umverteilung von Erträgen der arbeitenden Bevölkerung zu den Rentenbezügern dauert an. Nun geht es umso mehr darum, gemeinsam konstruktive Lösungen für die Zukunft der beruflichen Vorsorge zu finden. Weil die Gewerkschaften die vom Parlament beschlossene Lösung verhindert haben, sind sie nun in der Pflicht, an anderen möglichen Lösungen mitzuarbeiten. Der ASIP ergreift deshalb jetzt die Initiative und wird alle Exponenten einladen, um gemeinsam konstruktive Lösungen auszuarbeiten.
Die Schweizer Versicherer sind vom Nein des Stimmvolkes zur Anpassung des BVG-Mindestumwandlungssatzes enttäuscht. Die Stimmbürger haben zwar deutlich gemacht, dass sie weiterhin bestmögliche Leistungen aus der zweiten Säule wollen. Aber mit ihrem Nein bleibt das Finanzierungsproblem der künftigen BVG-Altersrenten ungelöst.
Die SP kann heute einen grossen Abstimmungssieg feiern: Das Volk hat den Sozialabbauern ein klares Signal gegeben, dass es solide und verlässliche Sozialwerke will. Das heutige Nein ist damit gleichzeitig auch eine Absage an weitere Abbauvorlagen. Die SP wird sich umso stärker gegen die geplanten Kürzungen bei der Arbeitslosenversicherung und bei der AHV wehren und freut sich, dass eine Mehrheit der Bevölkerung diese Position teilt.
Die Schweizerinnen und Schweizer wollen keinen Sozialabbau – weder bei der 2. Säule noch bei der AHV. Das heutige Nein zu tieferen Renten in der 2. Säule ist gleichermassen deutlich wie die seinerzeitige Ablehnung der 11. AHV-Revision durch das Volk im Jahre 2004. Das Abstimmungsresultat ist auch eine Abfuhr für die Pläne jener Politikerinnen und Politiker, die meinen, Sozialabbau damit begründen zu müssen, dass sie Alt und Jung gegeneinander ausspielen. (Schweiz. Gewerbkschaftsbund)
Die deutliche Ablehnung der Rentensenkung ist für alle Arbeitnehmenden und für die Gewerkschaft Unia ein grosser Erfolg. Es ist ein klares Nein zum Abbau bei der sozialen Sicherheit. Das Parlament muss jetzt die Konsequenzen ziehen: Ein Übungsabbruch bei der Revision der AHV- und Arbeitslosenversicherung ist nötig. Zudem muss der Selbstbedienungsladen in der zweiten Säule geschlossen werden.
Realitätsverweigerung zu Lasten der Jüngeren: Das «Nein» zur Anpassung des BVG-Mindestumwandlungssatzes verschiebt Probleme, anstatt sie zu lösen
Der Schweizerische Arbeitgeberverband bedauert die Ablehnung der Anpassung des Mindestumwandlungssatzes im BVG. Leider ist es nicht gelungen, den Souverän von der Notwendigkeit einer Korrektur zu überzeugen, die sich wegen der höheren Lebenserwartung und der tieferen Renditeaussichten aufdrängt. Damit wird ein Problem zu Lasten der Jüngeren verschoben, anstatt es rechtzeitig zu lösen.
SVP. Das heutige Nein des Stimmvolkes zur Anpassung des Umwandlungssatzes erstaunt wenig. Zu belastend haben sich die Diskussion um Abzockerei und die damit zusammenhängenden ungelösten Probleme auf die Abstimmung ausgewirkt. Damit tragen auch die Wirtschaft und bürgerliche Kreise eine Mitverantwortung für dieses Resultat. Nun gilt es, die Entwicklung der zweiten Säule genau zu beobachten. Linke und Gewerkschaften sind an ihren schwer nachvollziehbaren Prognosen zu messen und stehen nun in der Verantwortung. Sollte die berufliche Vorsorge weiter aus dem Gleichgewicht geraten, ist rasches Handeln angesagt.
Gewerbeverband: Auch nach der Ablehnung der Umwandlungssatzsenkung besteht ein dringender Handlungsbedarf, unsere Altersvorsorge zukunftstauglich auszugestalten. Der sgv sieht nur noch einen Weg zu diesem Ziel: die schrittweise Erhöhung des Rentenalters.