auffangeinrichtung Der «Besenwagen» unter den Vorsorgeeinrichtungen setzt Standards: Trotz kostenintensiver Kundschaft konnte die BVG-Auffangeinrichtung 2009 die Ausgaben pro Kopf halbieren, schreibt Simon Gemperli in der NZZ. Im Jahr 2008 betrugen die Kosten pro versicherter Person (ohne Vermögensverwaltung) noch 750 Franken. Um die Jahrtausendwende – bevor die Börsenblase platzte und das Kostenbewusstsein stieg – waren es gar mehr als 900 Franken gewesen. Der landesweite Durchschnitt liegt laut Bundesamt für Sozialversicherungen bei 360 Franken. Die meisten Pensionskassen hätten an sich aber eine viel günstigere Kostenstruktur als der sogenannte «Besenwagen» der beruflichen Vorsorge.

Für das Jahr 2009 weist die Auffangeinrichtung 400 Franken Verwaltungskosten pro Kopf auf, was beinahe eine Halbierung bedeutet. Mittelfristiges Ziel sind Kosten pro Kopf zwischen 200 und 300 Franken. Die Verwaltungskosten für ein Freizügigkeitskonto sanken von 16 auf 9 Franken. Der Grund sei eine grundlegende Reorganisation der Stiftung, erklärten Stiftungsratspräsidentin Colette Nova und Direktor Markus Stieger.

Der Deckungsgrad der BVG-Auffangeinrichtung betrug per Ende 2009 105 Prozent. Er liegt damit knapp über dem von Swisscanto ermittelten Durchschnitt der privaten Pensionskassen. Zwar gehört die Auffangeinrichtung mit 6 Milliarden Franken Vorsorgekapitalien zu den Grossen in der Branche. Aber wegen der geringen Sanierungsfähigkeit der angeschlossenen Betriebe kann sie in der Vermögensverwaltung nur geringe Risiken eingehen. Die vom Stimmvolk beschlossene Beibehaltung des Mindestumwandlungssatzes bei 6,8 Prozent ist für sie relevant. Die Verluste durch nicht ausfinanzierte Pensionierungen wurden zwar schon bisher ausgewiesen. Jetzt wird der Stiftungsrat aber über eine Rückstellung für die nächsten fünf Jahre entscheiden. Damit soll bei den anstehenden Pensionierungen die Differenz zum versicherungsmathematisch korrekten Satz (hier 6,6 Prozent) ausgeglichen werden.

NZZ / Auffangeinrichtung