nzz Werner Enz schreibt in der NZZ über die Situation der Sammelstiftung Profond u.a.: “Wenn nicht alles täuscht, beschäftigt die Vorsorgeeinrichtung Profond die BVG-Aufsicht des Kantons Zürich aus vielen Gründen. Das Gesetz ruft nach einer Sanierung, wenn die Verpflichtungen einer Kasse zu einem erheblichen Teil nicht mehr gedeckt sind. Profond kam Ende Jahr auf einen Deckungsgrad von 82,4%, und damit ist Sanierungsbedarf sicher gegeben. Dies ist umso mehr der Fall, als der technische Zins (…) mit 4% sehr hoch angesetzt ist. Sorgenfalten muss der Aufseher erst recht bekommen, wenn er die Unterdeckung in absoluten Zahlen (ein negatives Stiftungskapital von 573 Mio. Fr.) und die Aktienquote (von über 50%) ins Kalkül mit einbezieht. Profond ist nicht einfach ein kleiner Player, sondern eine rasch gewachsene Kasse mit stattlichem Vermögen und noch stattlicheren Verbindlichkeiten.

Damit rückt rasch die Frage ins Blickfeld, ob der BVG-Sicherheitsfonds da überhaupt ein tragfähiges Auffangnetz bilden kann. Wegen der begrenzten Ressourcen, die zurzeit im Sicherheitsfonds liegen, ist das eindeutig nicht der Fall. Daraus leitet sich aber ab, dass Vorsorgeeinrichtungen, die durch Unternehmen ohne Eigenkapital geführt werden, eine heisse Sache werden können. Das ist umso mehr der Fall, weil Sammelstiftungen aller Art geradezu zu einer aggressiven Anlagestrategie verführt werden, denn sie zahlen keine risikogerechten Prämien für die Leistungen des BVG-Sicherheitsfonds. Fazit: Profond kann zu einem Systemrisiko werden, weil die Politik versagt hat.”

NZZ